Der Juli 2023 ist ein ruhiger und intensiver Monat. Ich brauche ihn zum Heilen und Lernen, zum fokussierten Arbeiten. Und um wieder bei mir selbst anzukommen, ich war ein wenig aus der Spur geraten. Im Business ist es sehr ruhig. Auch da spielt sich die Arbeit überwiegend im Inneren ab. Entsprechend wortkarg, dafür bildreich, fällt der Rückblick aus.
Los geht es mit einem Thema, dem wir Soloselbstständigen oft viel zu wenig Raum geben. Diesen Monat war es definitiv dran bei mir:
Gesundheit und Heilung
Gleich am Anfang des Monats lasse ich planmäßig meine Gallenblase entfernen. In meinem sonst so substanzenlosen Leben (rauch-, alkohol- und tablettenfrei) liebe ich die kleinen Drogenparadiese nach Operationen. „Wie hoch ist der Schmerz auf einer Skala von 1 bis 10? Acht? Ach, wir hängen Ihnen noch was dran.“ (Hauptdarstellerin tritt ab ins Reich der friedlichen Dämmerung). Dieses Mal: Kleine Operation, schnelles Ende des Paradieses. An Tag 2 gibt es nichts mehr intravenös, an Tag 3 darf ich heim. Zwei Tage liege ich in Zimmer 22 am Fenster, sehe Wetter und Wolken durchreisen, erfreue mich und meine Community mit Tageskäse, Tageswurst und Tagesobst zu den Mahlzeiten. Mehr muss auch nicht.
Den Rest des Monats verbringe ich überwiegend auf dem Sofa und im Bed Office, damit alles gut verheilt. Ich arbeite fokussiert, mache es mir dabei sehr gemütlich. Sportlich bin ich zur Zurückhaltung gezwungen. Ernährung: frisch, gesund, saisonal, proteinreich. In Kombination mit Intervallfasten verliere ich ca. fünf Kilo, das gefällt mir gut. So darf es weitergehen. Es haben sich in den letzten Jahren Gewohnheiten aus- und eingeschlichen, die ich jetzt neu ordne. Ich nehme mir Zeit fürs Kochen und Essen und bin mir selbst dafür dankbar. Dazu fröhliche Gesellschaft von meiner Tochter und „meiner“ Freitagsrunde beim CoBlogging in The Content Society – was soll da noch schiefgehen?
Arbeit, Fokus, Entwicklungen
Im Juli betreue ich im zweiten Monat des achtwöchigen Blog-Einsteiger-Programms TheBlogBang das Montags-CoBlogging. Das ist nun vorbei. Wir haben einen würdigen Abschluss. Eine der Bloggerinnen, die am Montag nicht mit uns schreibt, kommt extra zur Abschiedsrunde, das finde ich sehr berührend. Es ist schön, wie sich bei geteilten Aktivitäten innerhalb von Gruppen so eine Zugehörigkeit entwickelt. Ich bin ein bisschen wehmütig.
Eine kleine Challenge mache ich mit, auf Instagram. Julia Macks Inspirationen für ihre fluffig-sommerliche #multipreneurchallenge sind verlockend. Ich habe vor dem Krankenhausaufenthalt schon ein wenig vorgearbeitet, weil die Challenge genau in meine Zeit dort fällt. Auch das ist eine gute Erfahrung für mich und gibt mir das Gefühl, einen Content-Plan für einen kleinen Zeitraum zu haben. Ich empfinde mich als strukturiert und finde das toll!
Den ganzen Juli über widme ich mich, wie im Juni angekündigt, einem Fokusprojekt. Ich bin sehr zufrieden mit mir, dass ich alles Relevante für mich herausgeholt und -gearbeitet habe. Jetzt trage ich viele Ideen in mir, die in meine Website, meine Angebote und meine Arbeit insgesamt einfließen werden. Du darfst gern gespannt sein, ich bin es auch.
Eine der Ideen ist, dass mein Newsletter nun Midlife Stories heißen wird. Geschichten mitten aus dem Leben und aus der Mitte des Lebens. Unterhaltsam, persönlich, nie langweilig. Und du kannst ihn mit jeder Ausgabe wieder abbestellen. Musst du aber nicht.
Solltest du ihn noch nicht abonniert haben, kann ich dir nur empfehlen:
Unterwegs in und aus Hamburg
Gegen Ende des Monats werde ich wieder aktiver. Der Heilungsprozess erlaubt vorsichtige Fortbewegung. So gönne ich mir kleine Rundfahrten mit Linienbus und Linienschiff. Dabei gibt es in Hamburg und an der Elbe viel Schönes zu sehen. Von oben links im Uhrzeigersinn: Abendhimmel über der Casa Geissen, Hafenfähre vor Hafenkränen, Containerschiff mit Schleppern, Lotsenhaus, noch ein Containerschiff, von der Treppe überm Museumshafen Övelgönne fotografiert, ein Baum fast im Wasser.
Ganz zum Ende des Monats fahre ich mit meiner Tochter ins Haus der Mutter in Nordhessen. Mutter wird am 31. wieder zuhause erwartet, und vorher wollen wir uns ihre Lieblingsorte im Kurort zeigen lassen.. Während der Fahrt machen wir interessante Beobachtungen.
Am Samstag ist ein Besuch bei der Mutter in Bad Hersfeld, dem Ort der Reha, angesagt. Allein die Fahrt beschert uns schon sehr viele wunderbare Himmelspanoramafotos. Über den Tag essen wir schöne Kleinigkeiten und erfreuen uns daran, dass meine Mutter schon wieder besser laufen kann. Auf den Bildern verschiedene Stellen in Bad Hersfeld, die Fontäne im Kurpark und die drei Generationen.
Am Sonntag bringe ich meine Tochter nach Kassel an den Bahnhof, denn sie muss am Montag wieder arbeiten. Meiner Schulfreundin am Ort schlage ich vor mitzufahren, so dass wir im Anschluss eine Runde ums Weltkulturerbe Wilhelmshöhe herumwandern können. Der Ausflug entpuppt sich als etwas tricky. Wir sind zur Zeit der sonntäglichen Wasserspiele dort und brauchen lange, um einen Parkpatz weit entfernt zu bekommen. Außerdem hat es in letzter Zeit auch hier sehr viel geregnet, und einige der Wege, die wir versuchen zu gehen, sind zu rutschig. Letzten Endes finden wir doch noch eine schöne und begehbare Strecke und sind glücklich.
Fun Fact: Als Kinder sind mein Bruder und ich mit meinem Patenonkel manchmal mit dem Wasser zusammen zum Schlossteich gelaufen, das war immer ziemlich sportlich. Am Ende mussten wir trotzdem meist noch ein bisschen warten, bis die große Fontäne unter anfänglichem Spucken ihre volle Höhe von 52 Metern erreichte, während ringsum die Schwäne völlig unbeeindruckt weiterglitten.
Aus der Blog-Redaktion im Juli 2023
Der Juli ist recht rückblick-lastig. Manchmal muss das Bloggen dem Denken und Entwickeln den Vortritt lassen. Vier Artikel sind es immerhin geworden.
Sonst noch im Juli 2023
- Meine Tochter und ich stellen fest, dass wir in dieser Umbruchphase einfach nicht genug Zeit für unseren Garten haben. Es gelingt uns nicht, rechtzeitig und nachhaltig alle Maßnahmen gegen Schädlinge und Witterung zu ergreifen, entsprechend mager wird die Gemüse- und Kräuterernte ausfallen.
- Am vor-vor-vor-letzten Tag des Monats erscheinen wie aus dem Nichts die Klempner, die wir seit Ewigkeiten brauchen. Sie wollen die Dachrinne reparieren. Hier zeigt sich, wie nützlich es ist, Fotos in Rückblicken zu haben. Die Klempner finden nämlich nicht auf Anhieb so viele Löcher, wie wir angeben zu haben. Meine Tochter fragt mich, ob ich wüsste, wann sie oben war und die Löcher fotografiert hat. Ich kann ihr ohne zu zögern antworten, „das war genau am 12. Februar 2023, und es ist im 12 von 12 dokumentiert„. So praktisch!
- Wir haben wieder einen Igel im Garten. Du siehst ihn in einer der Collagen weiter oben. Er ist noch klein und nicht ganz gut koordiniert. Wenn er sich kratzt, fällt er um. So putzig!
- Mir fällt nebenbei auf, dass ich in diesem Monat seit 40! (in Worten VIERZIG!) Jahren in Hamburg lebe. Korrigiere: gemeldet bin. Ungefähr ein Jahr lebte ich mehr in Liverpool als hier. Aber immerhin. Schon lange.
- Meine Tochter begegnet beim Ausgehen der Verstickerung eines meiner Artikel „Alles gut – wie ich es hasse!“ und bringt mir gleich zwei dieser herrlichen Aufkleber mit:
Und im August?
- Die ersten Tage verbringe ich mit meiner frisch aus der Reha zurückgekehrten Mutter und besuche mit ihr Ärzte und Behandler. Kochen, Resozialisieren und Einkaufen ist angesagt. Wenn ich es schaffe, treffe ich mich mit Freunden in der Nähe.
- Am 1. August beginnt die Blogdekade in TheContentSociety. Der Rückblick ist Artikel Nummer 1. Ich bin selbst gespannt, ob ich die zehn Artikel in zehn Tagen zusammen bekomme wie bei den anderen Blogdekaden. Mal sehen. Nichts muss, aber vieles kann!
- Ich werde zum ersten Mal im Leben nicht live dabei sein beim Geburtstag meiner Tochter. Sie wird 21. Als ich frage, ob sie mich zwischen all ihren verschiedenen Events – Barbie-Film, Christopher Street Day und Kaffeetrinken mit Freunden – gar nicht eingeplant hätte, verneint sie. Es wird seltsam sein.
Wenn du wissen möchtest, wie es hier weitergeht, lies einfach nächste Woche wieder rein.
Verrate mir gern in den Kommentaren, welches dein Monats-Highlight im Juli 2023 war.
Auf einen spannenden August!
Midlife Stories… Das liegt so auf der Hand und bist so Du! Darüber und darauf freue ich mich sehr, liebe Silke. Sehr sehr passend und verführerisch – aber ich bin ja schon im Verteiler.
Wie gut, dass Du Dir Genesungszeit gegönnt hast und den Garten seinem natürlichen Lauf überlassen konntest. Ich sehe all die Mitbewohner dort vor mir rufen: „Juhu – wir haben alles ganz für uns alleine hier. Sie kümmert sich um sich.“
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Christine
Ganz herzlichen Dank, liebe Christine! Ja, manchmal fallen die Stückchen auf einmal an die richtige Stelle.
Ich amüsiere mich schon den ganzen Tag über meine im Garten mit den Tigerschnegeln feiernden Pflanzen – ein herrliches Bild!
Liebe Grüße in die Schweiz,
Silke
Ein wortkarger Rückblick? Naja, du hast schon seeehr viel erzählt!
Kassel, Wilhelmshöhe … das erinnert mich an Schullandheim Marienhagen am Edersee, von dort sind wir da hin, urlange her.
Die toxische Positivität, etwas, was mich auch maßlos triggert. Von Dominik Spenst gibt es eine klasse Podcastfolge dazu. Kennst du vermutlich eh?
Also, dein Rückblick hat mir total gut gefallen, so viele echte Geschichten aus deinem Leben, die wir da miterleben dürfen. 🙂
Danke, liebe Ulrike,
ja stimmt, es sind viele Geschichten geworden. In mir drin waren noch viel mehr Worte, die aber nicht raus wollten.
Dominik Spenst kenne ich noch nicht, herzlichen Dank für den Tipp.
Schön, dass du gern mit mir erlebst.
Liebe Grüße
Ein schöner bildreicher und sehr persönlicher Einblick in deinen Monat Juli, liebe Silke.
Wie schön, dass dein Newsletter einen Namen gefunden hat 🙂
Klingt, als würde es deinen Fokus unterstützen.
Liebe Grüße
Bianca
Herzlichen Dank, liebe Bianca,
ich bin ganz beseelt, auch von den tollen Rückmeldungen zum Newsletter-Namen.
Liebe Grüße
Silke