7 Tipps für ein garantiert nutzloses Coaching lassen die Autorin skeptisch dreinblicken

7 Tipps für ein garantiert nutzloses Coaching

Heute will ich dir ein paar Tipps geben, wie du garantiert unglücklich im Job bleiben kannst und dir deine Problem-Autonomie bewahrst. Behalte immer im Kopf, es ist allein DEIN Problem, und du kannst damit machen, was du willst. Lasse dir bitte nichts von Schlaubergern wie zum Beispiel Coaches einreden! Die Reihe der Möglichkeiten zur Sabotage deiner selbst ist fast unendlich, aber schon mit diesen wenigen Tipps sorgst du schon für ein garantiert nutzloses Coaching:

1. Stehe unbedingt zu deiner Meinung

Gehe auf jeden Fall mit einer festen Meinung in dein Job-Coaching. Deine Kollegin meinte, du solltest da mal hingehen, und du tust es, um deine Ruhe zu haben. Beim Coaching willst du dir nur mal anhören, was jemand anderes dazu zu sagen hat, aber im Grunde weißt du ganz genau, dass dir sowieso niemand helfen kann. Lasse dir das auf keinen Fall ausreden!

2. Dein Problem ist unlösbar

Deine Konstellation ist einzigartig. Für andere mag es Lösungen geben, für dich garantiert nicht. Beharre darauf. Immerhin hegst und pflegst du dein Problem schon sehr lange. Du kennst es besser als irgendjemand sonst. Wie sollte eine Unwissende, nur weil sie ausgebildeter Coach ist, auf einmal nur durch ihre Fragen – Interventionen nennt sie die – dich dazu bringen, deine Situation zu hinterfragen? Das bewährte natürliche Gleichgewicht aus der Balance bringen? Also echt!

3. Pflege deinen Groll und lästere

Natürlich hilft Lästern und Jammern! Unsinn, wenn dir jemand erzählen will, Ärger, Groll und Lästern seien Gift für DEINE Seele, während die, über die du dich ärgerst, mopsfidel so weitermachen wie immer. Du weißt genau, dass dich Lästern sehr erleichtert – blöd ist manchmal, dass du immer so sehr aufpassen musst, wem du was erzählst. Gelegentlich hast du schon fast den Überblick verloren, das war gar nicht gut. Aber dabei kann dir auch kein Coach helfen.

Ein Bild im Roy Lichtenstein-Stil, man sieht einen Mund, der in ein Ohr flüstert, als Symbol für Lästern
Lästern hilft – oder?

4. Glaube nicht an Glaubenssätze

Lass dir nicht gefallen, dass die Coachfrau deine Glaubenssätze hinterfragt – du hast keine, oder? Du weißt ganz genau, du kannst einfach nix, du bist nichts wert, und es wäre unangemessen, in Gehaltsverhandlungen zu treten. Du kannst froh sein, dass dich überhaupt jemand angestellt hat und dir auch noch Geld für deine nutzlose Anwesenheit zahlt. Deswegen nimmst du auch jederzeit bereitwillig mehr Arbeit an, während deine Kollegen und Chefs im Wochenende sind. Nur so kannst du dein Gehalt halbwegs vor dir selbst rechtfertigen. Wehre die Coach-Fragen kategorisch ab. Es könnte passieren, dass du doch beginnst, deinen Glaubenssätze als solche zu erkennen und an ihnen zu zweifeln. Das wäre absolut kontraproduktiv. Du willst doch keine bewährten Strategien aufgeben, nicht wahr? Never change a running system!

Eine Frau hockt verzweifelt in einer Ecke und hegt destruktive Gedanken, in denen sie sich selbst schlecht macht
Was wir uns so den lieben langen Tag einreden können

5. Die anderen müssen sich ändern

Glaube auf keinen Fall die Behauptungen der Coachfrau, es läge ein systemisches Problem vor. Es hinge an allen Beteiligten. System halt. Sagt sie so. Familiensystem, Arbeitssystem, alles Quatsch. Den anderen geht es doch gut, während du dich um dein Problem kümmern musst. Eigentlich müssten sich erst alle anderen ändern, weil du erst dann etwas ändern kannst.

6. Arbeite mehr und härter

Fühlst du dich im Job ausgelaugt? Dann beiße die Zähne zusammen und lege noch ’ne Schippe drauf. Es liegt garantiert nur an deiner Einstellung. Alles ist gut, nur du lässt dich nicht genug auf die (destruktiven) Dynamiken im Büro ein. Arbeite einfach dran, dann kriegst du das schon hin! Und wenn nicht, sage es niemandem, du willst doch nicht als unfähiger Loser dastehen, nicht wahr? Lasse dir auch das auf keinen Fall von einem Coach ausreden oder infrage stellen, du machst das genau richtig!

Die Autorin liegt mit dem Kopf erschöpft auf der Tastatur ihres Laptops
Nein, es ist nicht zu viel Arbeit! Ich bin einfach nicht gut genug

7. Reframing – nicht für dich!

Wenn dir dein Coach mit Reframing kommt, nimm die Beine in die Hand. Durch das Um-Rahmen einer Situation, in der du dich befindest, könnte es passieren, dass du sie komplett anders siehst und möglicherweise gar Perspektiven entwickelst, die dich in ein bereicherndes Berufsleben führen könnten. Das willst du doch hoffentlich nicht! Einfach soll es ja nun wirklich nicht sein. Wenn Arbeit nicht schwer, hart und auslaugend ist, hast du dein Geld nicht verdient!


8. Auflösung

Nur der Vollständigkeit halber: diese Anleitung hat den einzigen Zweck, dich zum Lachen und vielleicht ein wenig ins Nachdenken und zu bringen. Sie entspringt einem Wochenthema unserer Blogger-Community The Content Society. Im Zuge dieser Aufgabe sind hinreißende Artikel entstanden übers Nicht-Entrümpeln, über Langeweile bis ins hohe Alter, Schamanismus-Ausbildungen und viele andere herrliche Themen. Sieh sie dir mal an, es lohnt sich!


Möchtest du etwa ernsthaft doch etwas an deinem Leben ändern?

Ich will dir nicht im Weg stehen! Im Gegenteil: ich helfe dir mit all meinem Wissen, meiner Hartnäckigkeit
und viel Humor, die Choreographie deines genüsslichen Lebens neu zu schreiben

10 Kommentare zu „7 Tipps für ein garantiert nutzloses Coaching“

  1. Wirklich an alles gedacht. So bleibt jemanden das Mitleid der anderen erhalten 😂
    Ich liebe da ja Steve de Shazer, der Besucher:innen, Geschickte und Kund:innen unterscheidet.
    Er empfiehlt, nur mit letzteren zu arbeiten 😉

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