Heute ist der letzte Zwölfte des Jahres, der 12.12.24, wow! Viermal die Zwölf in einem Datum, fällt mir auch gerade erst auf. Du kennst das Spiel: 12 Fotos, alle heute geschossen. Alte Bloggertradition, zack! Die gesammelten Werke von mir und vielen vielen anderen Bloggerinnen findest du auf Caros Blog Draussennurkännchen.
Seit dem Wochenende bin ich stark erkältet, seit Montag zuhause. Heute scheint der erste fieberfreie Tag zu sein. So richtig ereignisreich wird es trotzdem nicht, schätze ich.
1: Dichtes wattiges Grau
Ich wache viel früher auf als geplant. Eine Nachbarin scheint ab 7:15 Uhr ihre Wohnung zu demontieren. An Schlafen ist nicht mehr zu denken. Durch meinen erkältungsbedingt komisch verschobenen Rhythmus bin ich gar nicht ausgeruht. Aber erstmal ein Blick aus dem Fenster: Der Himmel zeigt sich wenig nuancenreich. Vorherrschend ist definitiv die Farbe Grau.
2: Erstmal einen Kaffee
Gestern Abend habe ich vernünftig gegessen, also nicht so spät und nicht so viel. Jetzt regt sich ein Hüngerchen. Ich bewege mich in Richtung Küche und setze den ersten Kaffee an. Eine Scheibe frisches Chia-Brot und eine Banane sind schneller gegessen als fotografiert.
3: Phishing
Ich checke Fährverbindungen, weil mir alle möglichen Tagesreise- und Besuchtwerden-Pläne im Kopf herumspuken. Dabei stoße ich auf die Möglichkeit, eine App der örtlichen Fährbetriebe runterzuladen. Während ich mich dort registriere, muss ich meine Kreditkartendaten eingeben und habe plötzlich ein 50-Euro-im-Monat-Video-Streaming-Abo am Hals. Frag mich nicht, wie das passiert ist. Ich habe dem nicht wissentlich zugestimmt. Es gibt auch gar keine funktionsfähige App mehr. Zu blöd!
4: Schnell alles sperren und retour
Ich sperre sofort meine Kreditkarte, telefoniere noch mit der Gesellschaft, damit auch wirklich alles sicher ist. Den unzähligen Bestätigungen des Streaming-Unternehmens entnehme ich, dass der Firmensitz in Zypern, die Kontaktadressen in Frankreich und Spanien sind. Sicherheitshalber schreibe ich eine der Kontaktadressen in eine neue Mail und hänge die gesammelten Bestätigungen an meinen Widerspruch. Ich bekomme tatsächlich eine Bestätigung, dass alles in Ordnung und ich von Zahlungsverpflichtungen frei sei. Sicherheitshalber ändere ich noch das Passwort meines Kreditkartenkontos und mache mir auf den Schreck einen zweiten Kaffee und eine zweite Scheibe Brot. Auch diese verschwindet unfotografiert.
5: Wollen vs. Können
Heute wollte ich ein paar Sachen aufräumen, Kabelwirrwarr entwirren und Möbelfüße messen. In meiner Wohnung habe ich Teppichboden, während meine gesamten Möbel Filzfüßchen haben oder hatten. Allen gemein ist, dass sie nicht auf Teppich rutschen. Das ist besonders bei Stühlen am Esstisch sehr unpraktisch. Und als ich gestern ein paar nützliche Dinge bei amazon kaufte, entdeckte ich Teflongleiter in allen Größen, die ich unter ALLE! meine Möbel kleben will. Müde, wie ich bin, schaffe ich das Messen heute nicht. Stattdessen telefoniere ich stundenlang mit meiner Freundin Manu. Ich versuche, ein halbwegs akzeptables Selfie zu machen, sehe aber einfach zu angegriffen aus heute. Danach packe ich wenigstens ein paar Trockenvorräte, die ich letzte Woche aus Hamburg mitgenommen habe, aus den Beuteln um, in denen sie im Koffer lagen.
6: Sammeln für den Minimalismus
Klingt paradox, ist aber so. Seit ich hier wohne, bewahre ich Joghurtgläser auf, die ich auswasche und als Aufbewahrungsgefäße benutze. Es haben sich schon wieder einige angesammelt, in die ich die Trockenvorräte umsortiere. Finde ich gleich viel hübscher. Eine Tasse Linsen nehme ich direkt ab, denn ich will später einen Rote-Bete-Linsensalat mit Walnusskernen zubereiten.
7: Ordnung und Spiegelschafe
In meinen paar Dingen, die ich aus Hamburg mitgebracht haben, finde ich auch mein geliebtes Tuch für Glas und Fenster. ich putze den Badezimmerspiegel und die Ablage gleich mit. Meine Seifenschäfchen haben schon ein wenig Staub gefangen. Ich wische sie vorsichtig ab.
8: Leichtgrau
Bald wird es dunkel. Ich halte an den Fenster Ausschau nach Zeichen eines Sonnenuntergangs. Am Haus gegenüber ist kreischend kaltblaue Licht-Deko am Zaun, die erspare ich dir. Der Himmel hat sich verändert, das Grau ist sanfter geworden und scheint ein wenig durchsichtiger zu sein. Was erstaunt, ist die vollkommene Stille draußen. Kein Mensch, kein Vogel, nichts. Ich stehe ziemlich lange am Fenster und lausche der Stille. Dann kommt doch ein Auto. Die Welt ist also nicht komplett verstummt.
9: Kaffeezeit
Gestern Abend habe ich einen Broccoli verarbeitet und gleich zwei Portionen Orecchiette mit Broccoli, Parmesan und Zitrone gekocht. Das freut mich sehr. Ich hätte sie dir gern gezeigt. Stattdessen siehst du hier mein Dessert, ein paar Haferkekse, zwei Honigprinten und einen Kaffee. Ingwertee kommt ständig aus der Pipeline, den erwähne ich gar nicht. Gestern habe ich einen großen Topf gekocht, und weil er so scharf nachzieht, habe ich ihn heute noch ein zweites Mal aufgegossen.
10: Kanne, Stift und Pinguin
Gestern kam meine neue Thermoskanne an. Ihre Silhouette inspiert mich, gleich meinen Pen auszuprobieren, der zum neuen gebrauchten Smartphone gehört.
11: Noch ein längerer Plausch
Heute ist Quasseltag, wie es scheint. Ich bin schon länger für heute mit Britta zum Zoomen verabredet. Es gelingt mir nicht, einen Screenshot zu machen, auf dem ich halbwegs akzeptabel aussehe, deswegen habe ich mich miniklein in die Ecke montiert. Britta ist motiviert und sortiert während unseres Gesprächs im Laden Kabel, packt zusammen, geht ins Auto, wo wir weiterreden, bis ihr kalt wird. In Norwegen ist es noch etwas frischer als hier.
12: Nobel aus Versehen
Mein Salat erhält eine Vinaigrette aus Orangenöl und Granatapfelessig. Die Kombination hatte ich zum Verschenken gekauft, die Empfängerin aber nie erreicht. Nun muss ich die guten Sachen selbst verbrauchen, ich armes Ding! Der Salat hat ein ganz besonderes Aroma, sehr genüsslich!
Das war er, mein langweiliger Erkältungstag. Ich wünsche dir einen guten Jahresabschluss und freue mich, wenn wir uns im Januar 2025 wieder lesen. Wenn du vorher schon mehr willst, sieh dir gern an, was an den früheren Zwölften los war.
12 von 12 der letzten Jahre
Im Dezember 2023 war ich auch krank zuhause, guck: Zimmer mit begrenzter Aussicht.
2022 unternahmen Anne und ich am 12. Dezember einen ungeplanten Roadtrip. Das war ein Ritt, sage ich dir!
Am 12. Dezember 2021 war der dritte Advent bei sehr schlechtem Wetter und Kerzenschein.
Und was hast du heute erlebt? Schreib es mir gern als Kommentar, das freut mein Bloggerinnenherz!
Liebe Silke, von den Fotos aus betrachtet, war dein Tag gar nicht so langweilig. Stundenlang mit einer Freundin telefonieren, ein wenig Ordnung schaffen, mental mal kurz in Norwegen unterwegs sein und nicht zu vergessen, die Aufregung mit der App. Sehr ärgerlich so etwas, aber leider gar nicht so selten. Ich hoffe, du bist inzwischen genesen und siehst wieder besser aus 🙂
Liebe Grüße, Sylvia
Liebe Sylvia, da hast du auch wieder recht. Es ist ja oft so, dass wir selbst denken, da war nicht viel, und für andere ist da reichlich Abwechslung. „Mental kurz in Norwegen unterwegs sein“ ist auch eine schöne Vorstellung. Das mit der App hat mich, glaube ich, am meisten aufgeregt, weil ich sooo vorsichtig bin und mich fürs nahezu un-ver-phish-bar halte. Nun, bin ich nicht. Weiß ich jetzt. Und ich sehe wieder viel besser aus. Frische Luft und ein paar Urlaubstage wirken Wunder.
Liebe Grüße
Silke
Hi Silke,
du schreibst so toll, dass selbst ein grauer Tag, krank verbracht, spannend zu lesen ist. Hab dein 12 von 12 grad sehr interessiert gelesen und geschaut.
Gute Besserung übrigens!
Ich werde leider auch oft im Dezember krank, sehr oft zu Weihnachten. Hoffe, heuer mal nicht!
Bei uns war es gestern auch grau in grau und irgendwann mal ein paar dünne Flöckchen, sagte jedenfalls der junge Kollege. Ich war so beschäftigt, dass ich sie nicht gesehen habe und als ich von der Arbeit nach Hause fuhr, war es bereits dunkel in dunkel 😉
Heute draußen leichter Schneeregen. Den sehe ich auf der Wiese, also das Fuzelchen Schnee.
Liebe Grüße in den Norden,
Uschi
Liebe Uschi,
oh vielen Dank für die Blumen! Ein spannender kranker und grauer Tag, das finde ich gut!
Ich hoffe für dich, dass du den Dezember gesund überstanden und Weihnachten bewusst und fieberfrei gefeiert hast.
Hahaha, das kenne ich, wenn man so konzentriert arbeitet, und zwischendrin schneit es.
Liebe Grüße nach Österreich,
Silke
hey silke, ein 12von12 in fifty shades of grey – bei uns am niederrhein war heute auch so ein grausuppen-tag! dennoch lässt du es dir gutgehn, trotz oder vlt gerade wegen der erkältung?!? das ist gut! dein minimalismus gefällt mir! ich wünsch dir gute besserung und ein schönes wochenende! lg
Hey liebe Iris, puh, da hab ich mir aber Zeit gelassen mit dem Kommentieren. Ich glaube, der 12. Dezember war überall grausuppig. Manchmal ist eine Erkältung auch eine willkommene Ruhezeit, da hast du recht. Ich habe es extrem genossen, drei Tage lang fast nur zu schlafen und dann den Menschen in mir wiederzuentdecken, Stück für Stücke.
Liebste Grüße
Silke
Liebe Silke,
richtig so. Verwöhne Dich mit gutem Essen, das kann nur helfen. Hast Du ja bei mir gelernt, wie das mit dem Essen in unserem Alter so ist 😉
Ich wünsche Dir schnelle gute Besserung und hoffentlich auch ein paar Sonnenstrahlen in all dem Grau.
Liebe Grüße
Britta
Hahaha, liebe Britta, ja, der Sex des Alters. Im Winter ist die hochkalorische Libido sehr ausgeprägt, nicht wahr? Ich genieße es allerdings auch sehr sehr sehr, die Befindlichkeiten meiner Tochter nicht berücksichtigen zu müssen. Da können alle Knollen auf den Teller kommen, und für mich ist es gerade richtig so.
Auf Amrum sind immer Sonnenstrahlen irgendwo und irgendwann; das Grau weht ja meist schnell weg.
In voller Gesundheit,
liebe Grüße
Silke
Ach Silke, ich lieb einfach deinen Schreibstil…❤️
Es war auf jeden Fall sehr erlebnisreich, auch wenn es für dich vielleicht nicht so aussieht.
Die eine gute Besserung, auf das du schnell gesund wirst…ich bin auch erkältet. 😵💫
Liebe Grüsse
Jenny
Liebe Jenny,
ich glaube, im Dezember hat es uns alle gerissen; ich kenne niemanden, der oder die nicht erkältet war.
Vielen lieben Dank für deinen schönen Kommentar; ich freue mich immer, das weißt du.
Ganz liebe Grüße
Silke