Die Autorin sitzt auf einem altmodischen Sofa und strickt.

Monatsrückblick Dezember 2024 – dunkel und insgesamt ganz gemütlich

Im Dezember 2024 ist es dunkel, dunkler, am dunkelsten. Das besondere Inselwetter sorgt dabei immer wieder für spektakuläre Impressionen von Dünen, Meer und Himmel; hübsch beleuchtet wird alles von der kleinen, aber feinen Weihnachtsdekoration in der Ortsmitte.

Im dritten Monat auf Amrum lerne ich Menschen und Arbeitsabläufe besser kennen, entdecke neue Wege und freue mich über letzte blühende Blüten. Und ich arbeite viel. In der Kurklinik und an meinem besonderen Adventskalender. Er ist im dritten Jahr im Einsatz und erfreut sich großer Beliebtheit.

Mein Jahresabschluss ist eine Mischung aus Arbeit, Tochterbesuch, innerer Einkehr und Verbundenheit. Anders als letztes Jahr, anders als nächstes Jahr. Auf den Wandel ist Verlass.

Und jetzt der Reihe nach:

Ankommen auf Amrum heißt nicht Wegsein von Hamburg

Nach dem Oktober, in dem die körperlichen Herausforderungen übermächtig waren, und dem November, in dem sich ein wenig Gewöhnung an die Arbeitsbedingungen einstellte, geht es im Dezember ans Eingemachte.

Während meines Kurzaufenthalts in Hamburg Anfang Dezember bemerke ich schmerzlich, dass Anne und ich noch keine Post-Öffnungs-Routine vereinbart haben. Ich habe meine Adresse nicht überall umgemeldet, denn ich gehe davon aus, dass das Haus länger mir gehören wird als ich in der Dienstwohnung hier lebe. Ich finde diverse ungeöffnete Umschläge, in denen teils unangenehme Nachrichten auf mich warten. Im Nachgang verbringe ich viel Zeit damit, meinen Kopf aus diversen Schlingen zu ziehen. Meine neue Bankverbindung ist nicht überall angekommen, und einige Zahlungserinnerungen gingen nach Hamburg. Chatbots und Support-Mitarbeiter mit extrem eingeschränktem Zugriff helfen nicht überall weiter. Lediglich die Mitarbeiterinnen von PayPal und der Hanseatic Bank sind äußerst kompetent und lösungsorientiert, ich bin richtig überrascht!

Ebenfalls während meiner wenigen Tage in Hamburg stelle ich fest, dass die WG im Haus nicht funktioniert. Die Mitbewohnerin und wir trennen uns wieder. Im Grunde war es viel zu früh für eine Vermietung. Wir hatten das Haus nicht fertig, auch weil die Handwerker so spät da waren; ich konnte nicht so nach dem Rechten gucken wie gedacht; Anne konnte sich weniger kümmern als erhofft. Und so weiter. Bis wir diesen Schritt noch einmal gehen, müssen erst einige weitere Parameter stimmen, sonst wird das Ganze krampfig.

Wunderbar ist, dass ich mich mit meiner Lieblingsnachbarin trotz des engen Zeitplans noch am Morgen des Rückreisetages zum Cappuccino treffen kann. Erst will sie keinen Kaffee trinken, weil ihr Magen noch nüchtern ist. Ich klaube einen Amrumer Brotknust aus meiner Tasche, den wir uns schwesterlich teilen und mit herrlichen Aufstrichen bestreichen, so können wir auch Kaffee trinken. Übereilt stürze ich los, denn ich beschließe, die Marschbahn eine Stunde früher zu nehmen, um pünktlich an der Fähre anzukommen.

Doch dann geht es los: Die Bahn startet in Altona eine knappe halbe Stunde später. In Husum wird sie angeblich wegen nicht funktionierender Toiletten ausgesetzt. Die nächste Bahn startet in Husum EINE STUNDE SPÄTER. Sprich, keine Chance, auf diesem Weg die letzte Fähre zu erwischen. Ich zirkuliere zwischen dem Bahnbüro auf dem Bahnsteig und dem DB-Center im Bahnhofsgebäude. Letztendlich bekomme ich einen Taxigutschein. Nächste Herausforderung: ein Taxi finden. Klappt, aber der Taxifahrer nimmt den Gutschein nicht an. In seinem Unternehmen lägen bereits drei Gutscheine, die die Bahn nicht eingelöst habe. Ich frage nach dem Preis. 120 Euro. Ich vertraue darauf, das Geld zurückzubekommen, habe eine angenehme Taxifahrt, eine gemütliche Überfahrt auf der Fähre, stürze mich in mein Bett, und am nächsten Morgen geht es wieder mit der Arbeit los.

Jahres-End-Rituale

Im Haus in Hamburg liegt sehr viel Dekorationsmaterial, das ich auf der Insel vermisse. Es fehlt auf Amrum auch an Platz, viel Weihnachtliches aufzurüsten. Ein paar Kerzen, Teelichte und Lichterketten müssen für mich unbedingt sein. Ein paar Tierchen kaufe ich, Rehe schenkt mir traditionell Anne. Einige Engel kommen mit Geschenken und Karten; so entsteht eine kleine Weihnachtsecke auf einer Fensterbank.

Ein weihnachtlich geschmückter Dachfensterausschnitt. Dort stehen ein Windlicht mit Muscheln und Filzdekoration, diverse Filztiere, eine kleine Lichterkette.
Krippenspiel mal anders

Obwohl Anne so verliebt ist wie noch nie in ihrem Leben, bleibt es beim vereinbarten Weihnachtsbesuch auf der Insel. Ich freue mich riesig! Sie kommt am 23. Dezember hier an. Wir sind beide sehr müde, haben an dem Tag gearbeitet. Es reicht gerade noch für ein kleines Essen, bevor wir schlafen gehen. Am Heiligabend arbeite ich auch den ganzen Tag und freue mich, dass wir am ersten Weihnachtstag frei haben. Zu Annes Verdruss torpediere ich unser 25.-Dezember-Standardprogramm: Essen, Weihnachtsfilme gucken und stricken. Der Nebel ist so mystisch, und ich möchte ihr unbedingt „meinen“ Weg in die Dünen zeigen. Wir gehen noch über den Strand, der einer Mondlandschaft gleicht, ziehen die Schuhe aus, sammeln Muscheln. Bei Anne kommt wenig Freude auf; wir gehen wieder heim.

Verwunschen und unwirklich still

Am 26. arbeite ich wieder und habe am 27.12. frei. Am Vormittag bin ich noch Gastgeberin für mein letztes Freitags-CoBlogging des Jahres 2024 in TheContentSociety, und am Abend gehen wir schön essen. Die Zeit von Weihnachten bis nach Neujahr ist hier Hochsaison, da hat Oomes Hüs für ein paar Tage auf. Wir sind glücklich!

Die Autorin und ihre Tochter sitzen an einem gekachelten Tisch in einer friesischen Gaststube.
In froher Erwartung
Die Autorin hat geflochtene Zöpfchen und sitzt zufrieden lächelnd, bei gedämpftem Licht, auf dem Sofa und strickt ein Kleidungsstück in Rot- und Rosa-Tönen
Stricken geht auch noch am 27. Dezember

Nach Annes Abreise am 28. steige ich mit voller Kraft in die Rauhnächte ein. Eigentlich geht es um Mitternacht nach Heiligabend los; in der Wohnung zu zweit fand ich das Setting nicht so recht geeignet für mein Orakeln, In-mich-Gehen und Schreiben. Dieses Jahr hatte ich mich bei der Rauhnachtsbegleitung von barfuß und wild angemeldet. Ich beziehe dort schon lange die morgendlichen Seelenfutter-Mails und mag die sehr angenehme und unaufdringliche Art von Jan Frerichs, seine bodenständige Herangehensweise an das Thema Spiritualität. Ich genieße das Räuchern und die Verbindung mit mir selbst und bin auch an Silvester fleißig am Räuchern. Dabei entdecke ich, dass die Freude in meinem Leben seit einer Weile etwas zu kurz kommt. Ich beschließe, sie wieder zu mir zu holen, die Freude, und schon legt sie nur wenige Tage später den Grundstein für mein Jahresmotto 2025: Shine your light.

Auf einem weißen Tisch steht ein Räucherstövchen. Auf dem Gitter liegt weißglühende Kohle, von der dicker Rauch aufsteigt. Dahinter eine brennende rote Kerze, davor eine gläserne Tasse mit Tee.
Dicke Schwaden vertreiben schlechte Energie – ein schöner Jahresabschluss!

Was im Dezember 2024 sonst noch los ist

  • In Hamburg gönne ich mir meinen VIP-Moment bei Black Delight. Ich liebe den Kaffee dort und sitze eine Weile im ruhigen Hinterraum. Dort sammele ich Kraft für meinen IKEA-Besuch und tausend Erledigungen.
Vom Bahnhof direkt ins Café
  • Pimmelgate hört niemals auf. Mein Amusement darüber auch nicht.
Mit der Razzia hat er sich ins Knie geschossen, der Andy

Am zweiten Tag in Hamburg erledige ich sehr vieles. Schuhe und Kleidung kaufen. Meine Tochter berät mich wie immer. Anschließend essen wir erschöpft im Restaurant PREGO.

Ein würdiger Abschluss
  • Ich erlebe Verbundenheit in Telefonaten mit Freundinnen, außergewöhnlichen Begegnungen beim Einkaufen, spontanen Kurzbesuchen, durch Karten, die ich bekomme und verschicke, und Päckchen an und von Menschen. Es liegt so viel Liebe in der Luft!
Ich bin bekennender Weihnachtsfan
  • Mittlerweile lerne ich, auch bei der Firmenweihnachtsfeier, interessante Menschen aus anderen Bereichen der Klinik kennen und bin sehr frohgemut (tolles altmodisches Wort, nicht wahr?), diesen kleinen feinen Kreis an wohlgesonnenen und interessanten Menschen zu entdecken.
  • Bis zum 29. Dezember sind noch Kurgäste im Haus, die an den Weihnachtsfeiertagen natürlich ein besonders schönes Mittagessen bekommen. Unsere Köche fahren richtig auf. Es bereitet mir unglaubliche Freude, aus den verschiedenen Komponenten das jeweilige Wunschessen zusammenzustellen, und ich genieße die Freude der Gäste.
  • Ich lerne den Kenkenboom kennen, die friesische Antwort auf den Weihnachtsbaum. Unten fängt es immer mit Adam und Eva an, und weiter oben hängen klassische Symbole: ein Segelboot, ein Fisch, ein Schwein, eine Kuh, ein Huhn und eine Mühle. Neben diesem hier steht noch ein stattlicher Hirsch, der aber nichts mit dem Baum zu tun hat.
Gesehen in Süddorf
  • Anfang des Monats bin ich krank; eine Erkältung wirft mich um. Am letzten Tag, bevor ich wieder an die Arbeit gehe, teste ich meine Belastbarkeit und laufe einmal durch die Dünen bis ans Meer. Danach verfüge ich über eine ziemlich stattliche Muschelsammlung.
Erstmal abwaschen
  • Na gut, ganz ohne Himmelspanorama geht nicht, ich sehe es ein.
Aus meinem Dachfenster fotografiert, ich hab’s schon gut!

Bloggen im Dezember 2024

Das geht schnell. Im Dezember 2024 erscheinen genau zwei Rückblicke:

Das sind sie schon. Dazu kommt, wie im November angefangen, die Arbeit am Neinachtskalender, meinem besonderen Adventskalender, den ich im November-Rückblick näher beschreibe.

Das Wortspiel kam mir, als ich vor drei Jahren fand, wir sagen in der Vorweihnachtszeit zu selten NEIN zu vermeintlichen Pflichten, die wir vor und an den Festtagen erfüllen müssen. In der Überarbeitung hat der Neinachtskalender jetzt acht Türchen; jeweils eins an den Adventssonntagen, je eins dazwischen und eins an Heiligabend. Ich gestalte die Texte kürzer als in den letzten zwei Jahren und schenke dir ein paar Ideen, wie du es dir hübsch machen kannst.

Ausblick auf den Januar 2025

  • Ich baue meine Urlaubstage von 2024 ab und fahre nach Hamburg und Nordhessen.
  • Wahrscheinlich lerne ich Annes Freund kennen, ich bin gespannt.
  • Meine Mutter wird an der Nase operiert; ich begleite sie zu der OP in Kassel.
  • Mit meiner Freundin Heike in Nordhessen gehe ich essen und viel erzählen.
  • Hoffentlich sehe ich meine hochschwangere Nichte; sie wohnt in Kassel. Vielleicht bekommt sie auch während meiner Zeit in Nordhessen ihr Baby.
  • Im Schnitt schreibe ich hoffentlich einen Blogartikel pro Woche.
  • Wie immer schreibe ich meinen Newsletter Midlife Storys einmal pro Woche.

Wenn du ihn lesen und nichts verpassen möchtest – Blogartikel, Angebote, Überraschungen, Geschenke – trage dich gern gleich unter diesem Text ein. Du bekommst Geschichten mitten aus dem Leben, die meist freitags in deinem Mailpostfach landen und garantiert spam-frei sind. Abbestellen kannst du sie auch wieder. Musst du aber nicht.

Ich freue mich, wenn du auch in 2025 wieder bei mir reinliest!

1 Kommentar zu „Monatsrückblick Dezember 2024 – dunkel und insgesamt ganz gemütlich“

  1. Liebe Silke! Der Dezember liest sich turbulent und teils auch ziemlich anstrengend. Ich hoffe, alle Probleme haben sich lösen lassen. Im Januar scheint ebenfalls viel los zu sein. Das lese ich jetzt direkt mal. LG, Christine

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