Heute vor 99 Jahren wurde eins meiner Humor-Idole Loriot alias Vicco von Bülow geboren. Seine feine Beobachtungsgabe ist unvergessen. Kennst du den kleinen Hund im Film Ödipussi, der am Fuß einer Treppe Kunststückchen macht, während Hauptdarsteller Loriot mit seiner Angebeteten, meisterlich verkörpert von Evelyn Hamann, in ein sehr kompliziertes Gespräch verwickelt ist? Keines dieser Gespräche war jemals einfach, entspannt, eher waren es leicht zwanghafte, angestrengte Dialoge. Dieser Hund – leider finde ich kein Video dazu – gehört zu keiner der Figuren, ist aber so absurd komisch im Kontrast zu dem bemühten Aufrechterhalten des Gesprächs, dass ich mich noch heute schüttele vor Lachen. Das erwähne ich nur, weil ich Loriot sehr mochte und an seinem 99. Geburtstag seines Wirkens gedenke. Es hat keinen Einfluss auf den weiteren Verlauf des Artikels.
Jetzt weißt du, worüber ich (unter anderem) lache. Was mich auch jeden Monat erfreut, sind die 12von12-Tagesrückblicke. Zwölf Fotos von beliebigen Situationen, über den 12. Tag des Monats verteilt. Meine neue Tradition seit Juni 2021, freundlich mit vielen anderen wunderbaren Artikeln anderer Bloggerinnen und Blogger auf der Seite Draußen nur Kännchen versammelt. Hier bietet die Hamburger Bloggerin Caro all unseren informellen Tagesrückblicken eine gemeinsame Heimat. Sieh es dir mal an, es ist sehr kurzweilig, wie unterschiedlich die Zwölften so sein können.
Aber jetzt: lass dich einladen in meinen bebilderten Samstag!
1/12: In der Nacht kann ich nicht schlafen, zu vieles geht mir im Kopf herum. Daher lasse ich nochmal meine Aufzeichnungen zu meinem Claim auf mich wirken, bevor ich gegen zwei Uhr das Licht ausschalte. Im Workshop mit Maria Bonilha arbeite ich mit anderen Frauen in einer großartigen Atmosphäre an meinem Claim, und ich bin ganz aufgeregt, weil ich ihn gefunden habe. Oder er mich?

2/12: Am Morgen bin ich nicht so hellwach und sitze noch einen Moment im Bett. Meine Tochter bringt mir heißes Wasser, damit ich meine ayurvedische morgendliche Wässerung von innen gleich beim Schreiben in meinem Bullet Journal erledigen kann.

3/12: Hier ist auch schon meine Tochter. Frisuren wollen vorbereitet und besprochen werden. Der Hamburger Dom (eine Art große Kirmes, die dreimal im Jahr stattfindet) hat begonnen, und sie will mit einigen Freunden dorthin.

4/12: Beim Frühstück richtet sich die Katze auf ihrem neu und individuell bezogenen Thron besonders dekorativ aus. Auf der Fensterbank die teils neuen, teils frisch umgetopften Pflanzen. Wir haben uns ein bisschen dschungeliger aufgerüstet, es sah zu leer aus vorher.

5/12: Es gelingt mir, meine Tochter zu einem gedankendurchlüftenden Spaziergang zu animieren. Um uns nachher nicht mit Notfutter vollzustopfen, schneide ich Möhren, Pak Choi, Zucchini und Knoblauch, damit wir nach dem ausgedehnten Draußensein nur noch alles in den Wok werfen müssen.

6/12: Kaum sind wir draußen, entdecken wir drei Häuser weiter diesen wunderschönen Pilz, den ich sofort fotografiere. Ich werde noch sehr häufig anhalten heute.

7/12: Ich habe meiner Tochter schon so viel von der Aufreger-Baustelle am Siebenweg erzählt: Ein Privatmensch durfte eine Schneise ins Naturschutzgebiet fällen lassen und baut dort ein riesiges Haus. Ich verfolge auf meinen Waldläufen dieses Bauprojekt, seit die ersten Befestigungen im Steilhang angebracht wurden. Nun ist es hochgezogen und verdeckt teilweise den Blick auf Neßsand, die naturgeschützte kleine Binneninsel in der Elbe. Das finde ich sehr schade. Ich bin auf ein derartiges Bauvorhaben überhaupt nicht neidisch. Mich ärgert hier der Bau mitten im Wald, die Bäume, die Natur, die dafür vernichtet wurden, dass sich jemand ein unvorstellbar groß dimensioniertes Haus dort hineinstellt. Ich finde, solche Bauten kann sich unser Planet nicht mehr leisten.

8a und 8b/12: Himmelsspektakel und Panorama betrachtend hänge ich semi-bequem auf einer Bank am Elbhöhenweg. Ich war zu faul, den Rucksack abzunehmen. Wir sind am Falkenstein unterwegs und können nicht aufhören zu fotografieren. Gleich müssen wir sowieso weiter, zum Sitzen ist es zu kühl.


9/12: Frau Tochter ist heute nicht so gut drauf und beginnt den Abstieg über eine sehr lange und sehr steile Treppe. Ich wäre noch ein Weilchen im Wald geblieben.

10/12: Nicht ganz der Loriot’sche Hund, aber immerhin! Er ist klein, hat total gute Laune und liebt das Wasser,.

11/12: Das flammende Orange der Beeren wärmt die Seele, der blaue Himmel mit seinen federfeinen Wölkchen tut ein Übriges. Töchting und ich machen merkwürdige Selfies. Ich freue mich, dass meine Tochter der Schönheit der Natur nachgibt und dass ihr fröhliches Naturell zum Vorschein kommt.

12/12: Zuhause freuen wir uns über die ungewohnt planvolle Vorbereitung unseres Abendessens und können schnell essen. Mit hochgelegten Beinen auf dem Sofa, wir waren letztendlich doch ein gutes Stück unterwegs.

Das war mein 12. November 2022. Ich hoffe, er hat dir gefallen. Sei gern im Dezember wieder dabei!

Liebe Silke,
jedes Mal schaue ich gern bei deinem 12von12 vorbei. Danke fürs Mitnehmen.
Schlechr geschlafen habe ich auch gut. Als Ausgleich zieht es mich auch raus in den Wald. Schon interessant, wie uns Natur erden kann.
Deine Kritik am groß… Bauprojekt teile ich 100%ig. Und der Himmel über Hamburg ist ein Blickfang. Hab einen schönen Sonntag!
Grüße vom Niederrhein
Irina
Liebe Irina,
ach, wie schön! Danke für deinen lieben Kommentar, dein Mit-Genießen und Unverständnis teilen bezüglich des Bauprojekts.
Liebe Grüße an den Niederrhein,
Silke