Nun ist also der erste Monat in Hamburg vorbei. Und auch wenn mein Enkelkind erst für September geplant ist, glaube ich, der Juli ist der letzte Monat ohne Enkel. „Joachims“ Bestrebungen, auf die Welt zu kommen, sind schon ziemlich groß. Die Schwangerschaft meiner Tochter nimmt in meinem Leben großen Raum ein, in meinen Gedanken und Plänen, in unserem Haus.
Den Juli erlebe ich beinahe komplett in Hamburg, nur ein paar Tage verbringe ich ganz im Süden (für meine Begriffe). Und jetzt der Reihe nach:
Viel zu räumen in Hamburg
Seit Ende Juni sind meine Sachen von Amrum alle im Haus. Sie sind in einem recht unordentlichen Umfeld gelandet, denn meine Tochter hatte erwartet, dass ich länger wegbleibe, und alles, was liegen blieb, sollte irgendwann mal passieren. Doch dann wurde sie immer schwangerer und unerwartet früh recht unbeweglich. Rate, wer jetzt hier den Aufräumblitz gibt!
Für und auf Amrum habe ich einiges gekauft, was ich nicht aus dem Haus mitnehmen wollte oder konnte: einen Esstisch, vier Stühle, einen Mini-Backofen, diverse Teller, Becher und Schalen, um nur einen Teil aufzuführen. Dazu ein großes Bett, viele kleine Haushaltsgegenstände, Lampen, Kleinstmöbel. Wir haben jetzt zum Beispiel vier Bialettis, fünf Salz- und Pfeffermühlen, zwei Wasserkocher, zwei Küchenwaagen, sehr viele Schneidbretter und unterschiedliche Scheren. Achja, und drei große Betten sowie mehr Tische und Stühle als Platz. Einiges fliegt natürlich raus und wird durch die Neuanschaffungs ersetzt. Anderes lagern wir im Keller, denn wir werden nicht ewig zusammenwohnen. So ist jedenfalls der Plan.

Um mir schweres Tragen zu ersparen, heuere ich für eine Stunde Umzugshelfer an, die mir für relativ kleines Geld schwere Kartons und Möbelteile hoch- und runter tragen. Beim Wegfahren laden sie ihren Wagen voll mit Möbeln und einer Matratze, die sie auf dem Heimweg noch zum Recyclinghof bringen. Meinen Aktenschrank im Arbeitszimmer habe ich auch abgebaut und in den Keller tragen lassen, wo ich ihn wieder aufbauen werde. Mittlerweile habe ich so vieles digitalisiert, dass ich keine Ordnersammlung mehr im Arbeitszimmer brauche und meine Papier-Sortiertage auch im Keller stattfinden lassen kann.


Es steht trotz der Tragehelfer genug Kleinkram herum, den ich peu à peu sortiere. Ich beginne, Haufen zu bilden, dort, wo ich die Dinge verräumen will, und wenn ich alles aufgehäuft habe, geht es erst ans Ausmisten, dann ans Einräumen. Ein bisschen Marie-Kondo-like. Gleichzeitig schaffen wir viel Zeug ins Haus, was wir fürs Baby brauchen. Timing: deutlich suboptimal. Aber danach fragt Joachim nicht.
Wenn ich mal eine Pause mache, sitze ich gern draußen oder im Wintergarten und beobachte die Vögel im Garten. Hier besucht mich gerade ein Grünspecht. Ich bewege mich ganz langsam, um ihn zu erwischen, bevor er mich bemerkt, denn er ist sehr nah. Bis eben hat er sich am Teich geputzt.

Viel zu träumen in Süddeutschland
Den Workshop IDBM2025 hatte ich schon länger gebucht, weil ich mehr über meine eigene Spiritualität erfahren wollte. Und Menschen kennenlernen, die auch hellfühlig sind und mehr Dinge zwischen Himmel und Erde wahrnehmen als oberflächlich zu sehen ist. Der Workshop findet jedes Jahr um den Geburtstag von Tina Maria Werner herum auf Einladung statt. Und los geht’s!

Meditationen, History Clearing, Kinesiologische Reflextherapie, Fingerprint Reading, Einblicke in die Energiearbeit und in die vielfältige Wirkung von ätherischen Ölen werden vorgestellt, und es gibt vielfältige Möglichkeiten zum Testen. Teils im Programm, teils in den Pausen. Ich als Nasenbär bin Stammgast an der Ölbar. Dabei kann ich mich von der Wirksamkeit der jeweiligen Öle sofort überzeugen. Kopfschmerzen? Versuche mal dies! Bauchzwicken? Da könnte das gut tun! Müde? Jenes kann dich unterstützen. Und das meiste riecht einfach zum Niederknien gut und macht gute Sachen mit dir. Am Samstag leitet Tina Maria zwei Schwarmaufstellungen, für mich eine komplett neue Erfahrung. Familienaufstellungen sind mir vertraut, aber was passiert, wenn ein ganzer Saal voller Menschen die Energie des aufgestellten Themas mitnimmt, das ist nochmal ein ganz anderes Kaliber.

Rund ums Geschehen bieten sich viele Gelegenheiten, mit anderen ins Gespräch zu kommen, und ich kann kaum beschreiben, was alles passiert in mir. So vieles scheint möglich; es ist so herzlich, ich fühle mich richtig, darf so viele Umarmungen genießen! Einfach wunderbar! Und am Ende werde ich sogar nach Ansbach gefahren. Ich hatte eine andere Teilnehmerin gefragt, ob sie mich ein Stück in die Richtung mitnehmen kann, und kurzfristig beschließt sie, mich ganz hinzufahren. Unser Gespräch im Auto ist eins von jenen, die man nicht einfach beenden kann, weil so vieles über das Gegenüber noch gefragt und erfahren werden will. So verbringen wir noch einige Stunden bei vielen Kugeln Eis in einer Eisdiele in Ansbach, bevor wir uns verabschieden und ich in meinem Hotel noch eine kleine Mahlzeit zu mir nehme. Es ist Pfifferlingszeit, und es gibt wieder meine geliebten Knödel mit Pfifferlingsragout, dazu ein alkoholfreies Hefeweizen. Alles ist perfekt! Nach all dem wunderbaren Trubel habe ich Zeit zum Reflektieren und sitze ungestört in der hintersten Ecke der Hotelterrasse, herrlich!
Am Montag treffe ich Petra, die ich seit über zwanzig Jahre online und am Telefon kenne. Wir hatten schon am Donnerstag auf der Hinreise ein wenig Zeit zusammen. Sie wusste, wann ich umsteigen würde, und erwartete mich auf dem Bahnsteig. So waren wir voller Freude und Aufregung schon vorab in Ansbach unterwegs, und gegen Abend fuhren sie und ihr Mann mich zum Hotel in Dinkelsbühl. Von Dinkelsbühl sehe ich noch einen kleinen Ausschnitt, weil ich ein Restaurant suche. Es ist eine vollständig erhaltene mittelalterliche Stadt mit Stadtmauern und Türmen, die weder von Bomben noch von Bränden beschädigt ist. Ich bin froh, einen netten Platz im Freien zu haben und Semmelknödel mit Pilzragout zu genießen.

Am Montag treffen Petra und ich uns wieder und verbringen einen wunderbaren Tag miteinander. Nicht wie geplant mit Stadtführung in Ansbach und Einblicken in das rekonstruierte Leben von Kaspar Hauser, sondern im Auto und in der Natur. Es regnet sehr viel, und weil mein Tablet nebst Tastatur noch im Hotel ist, holen wir ihn ab.

Auf dem Weg sehe ich die Störche um Herrieden, ein Biber-Reservat und viel Schönes. In einer Regenpause gehen wir mit Leony, der Hündin, eine schöne Runde im Altmühltal. Die Wilde Karde im Bild unten kannte ich noch nicht.


Petra und ich haben viiiiel zu erzählen, einfach schön! Vor meiner Abfahrt stürzt sie sich beherzt in den Regen und opfert beim Autoholen Kleid und Frisur, damit sie mich trocken aus der Eisdiele holen und zum Bahnhof fahren kann. Ich weiß es sehr zu schätzen, denn es schüttet, und mir wäre auf der langen Heimfahrt ziemlich kalt geworden.
Mein neues Ich nimmt sich Zeit für Schönes
Amrum war im Grunde dafür gedacht, dass Anne und ich uns voneinander abnabeln und jeweils mehr eigenes Leben aufbauen. Meine Job-Entwicklung dort war nicht vielversprechend, und irgendwann fühlte es sich absurd an, ums bloße Da-Sein zu kämpfen und entweder Absagen zu bekommen oder Arbeiten zu verrichten, die meinen maroden Gelenken schaden. Von der Bezahlung her hätte ich mich arm gearbeitet. Eine Entwicklung kann ich trotz der verhältnismäßig kurzen Zeit dennoch feststellen; ich nehme mich selbst im Familien-Wirrwarr ernster und setze mehr Grenzen. Das tut mir sehr gut.
Zum Wichtignehmen gehört zum Beispiel, dass ich vorab schon einen KIESER-Termin vereinbart hatte und gleich zwei Tage nach meiner Rückkehr wieder ins Training eingestiegen bin. Vor Amrum war ich für vier Monate dort und habe mich übermenschlich angestrengt, in der von vornherein begrenzten Zeit maximale Ergebnisse zu erreichen. Möglichst viele Trainingstage, möglichst große Gewichtssteigerungen. Jetzt kann ich alles entspannt angehen. Zwei bis drei Trainingstermine sind es trotzdem jede Woche, aber ich achte mehr auf die saubere Ausführung der Übungen und steigere das Gewicht dann, wenn es wirklich ansteht. Nach jetzt sechs Wochen Training fühle ich mich schon wieder ganz schön stark!
Meine Wiesenrunden sind auch bald wieder dran; im Moment scheitern sie noch an der über Monate aufgebauten Erschöpfung, die mich noch nicht komplett erholsam schlafen lässt. Und an meiner lieben, wieder aufgenommenen Gewohnheit, morgens zu schreiben. Auf der Insel habe ich das die meiste Zeit nicht gemacht. Es wird wieder alles in mein Leben eingebaut, was mir gut tut.

Die Schönheiten der Natur sehe ich zum Glück immer. Neu ist, dass ich darauf achte, echte Pausen zu machen. Ob zuhause im Garten oder bei einem Mittagsschlaf, oder ob ich mir bei einem Kaffee oder Eis unterwegs einen VIP-Moment schenke. Und, last but not least, ich genieße es unglaublich, wieder richtig gutes Essen zu produzieren, Platz und Handwerkszeug dafür zu haben. Die Früchte und Gemüse der Saison machen es mir leicht.

Gebloggt im Juli 2025
In der ersten Monatshälfte schreibe ich am 5. und 12. Juli die zwei kleinen Tagesrückblicke. Dabei bleibt es, denn in der zweiten Hälfte konzentriere ich mich mehr aufs Aufräumen, um wieder Frieden ins System zu holen. Voilà, #wmdedgt und 12von12!
Ich verstehe, dass dir das ein bisschen wenig Lektüre für diesen Monat ist. Deswegen verrate ich dir was: Meinen Newsletter Midlife Storys schreibe ich jeden Freitag (selten, wenn ich zu müde bin, erst am Samstag). In Worten: JEDEN FREITAG! Damit verpasst du GAR nichts mehr! Und hier findest du gleich einen praktischen Button zum Abonnieren. Klicke einfach auf das Bild!

Sonst noch im Juli 2025
- Meine Gesundheit rückt wieder in den Fokus. Im Juli gehe ich zu drei MRTs. Meinen Knien geht es nicht gut, gar nicht. Ich werde sie so lange wie möglich muskulär absichern, da bin ich ja bei Kieser schon an der richtigen Adresse. Und irgendwann lasse ich mir Ersatzteile einsetzen. Aber nicht jetzt, wo mein Enkelkind so bald kommt!
- Freundin M. aus Scheeßel kommt für einen Tag nach Hamburg, Wir starten bei mir zuhause, wo wir ein paar Raumoptimierungen besprechen, gehen dann nach Blankenese und von dort bei wunderschönem Wetter bis Teufelsbrück, fahren von dort mit dem Bus zur Bahn und erwischen eine Strecke, von der ich gar nicht wusste, dass es sie gibt: direkt am Jenischpark entlang, sehr schön. Wir haben so einen schönen Tag, dass wir uns für Anfang Oktober nochmal verabreden, um den Botanischen Garten in Indian Summer-Stimmung zu erleben.
- Meine Mutter kommt am 30. Juli hier an und bleibt für anderthalb Wochen. Mal sehen, was wir alles zusammen anstellen!
- Meine Website ist plötzlich seltsam zerhackt; irgendeins von den Tools, die ich benutze, scheint mit etwas anderem nicht kompatibel zu sein. Mit Mareike von Teamstreber ist das Problem sehr schnell gelöst, und das Layout von Homepage und Über-mich-Seite ist wieder schön.
- Mein Garten macht mir große Freude; den habe ich auf der Insel echt vermisst.
Letztes Jahr im Juli
Im Juli 2024 steht alles im Zeichen meines Umzugs nach Amrum. Wir entrümpeln, reparieren, schaffen an. Unnötiges wird verkauft und zum Recyclinghof gebracht, im Haus wird ein Regal fertig, das in der Küche gute Dienste tun wird. Auf dem Dach repariert Anne die Regenrinne.
Unsere geliebte Katze stirbt sehr plötzlich. Ich bin zu der Zeit gerade auf Amrum zum Probearbeiten und bekomme eine Idee davon, was es heißt, nicht einfach zu Hilfe eilen zu können. Anne kommt am nächsten Tag zu mir auf die Insel, wo wir gemeinsam trauern.
Ich erzähle von Mikrobegegnungen, die ich immer mal wieder aufgreifen will, kleinen Begegnungen, die zufällig und unerwartet viel Wärme erzeugen und manchmal große Offenheit. Eine schöne Erinnerung!
Was erwartet mich im August 2025?
- Anne hat am 6. August Geburtstag, und wir feiern in kleiner Runde.
- In Nordhessen feiere ich mit ein paar anderen älteren Herrschaften unser 45. Abi-Jubiläum.
- Britta reist mal wieder durch, zufällig an ihrem Geburtstag. Wir wollen zusammen essen gehen.
- Ich untersuche den Hamburger Stellenmarkt auf Passendes und hoffe, bald wieder für ein angenehmes finanzielles Grundrauschen sorgen zu können, so dass ich meine Selbstständigkeit stressfrei zusätzlich leben kann.
- Ab jetzt könnte täglich Annes Kind kommen. Bis zum errechneten Termin sind es noch fünf Wochen. Ob sich Joachim daran hält?
Ich wünsche dir einen schönen August, und ich freue mich, wenn du wieder mal reinliest!



Ich habe Deinen Monatsrückblick gestern schon gelesen und komme erst heute zum Kommentieren. Ich hoffe, ich vergesse nichts. Ich fand es toll, dass wir uns bei IDBM gesehen haben, auch wenn ich leider nicht viel Zeit hatte.
Es ist unglaublich, was Du alles geschafft, gestemmt, und geschaffen hast. Du warst mutig, hast Dich auf Neues eingelassen und Schritt für Schritt Deinen Weg gegangen – Chapeau! Und so wird Dir auch das wieder ankommen in Hamburg gelingen, bevor „Joachim“ ein Teil Eures Lebens wird.
Wir hören uns 🙂
Marita
Liebe Marita,
da hast du mir einiges voraus, ich bin nur flüchtig zum Lesen und gar nicht zum Kommentieren gekommen. Ohja, ich habe mich sehr gefreut, dass wir uns bei IDBM gesehen haben. Es war ja schon im Vorwege klar, dass du wenig Zeit haben würdest, insofern: alles okay.
Im Moment wächst mir alles gerade ein wenig über den Kopf. Ich weiß gar nicht, ob ich es schaffe, das Chaos zu bändigen, bevor Joachim ankommt. Ich tue mein Bestes.
Es wird wohl noch einige konditionsmäßige Rückschläge gegen, dann muss es mal ein chilliger Tag sein. Ich bin zuversichtlich.
Liebe Grüße, und ja, wir hören uns 🙂
Silke
Was für ein Monat. Es ist schön zu lesen das du gut/besser auf dich achtest und auch das Dinge Formen annehmen. Ich bin gespannt wie sich alles entwickelt wenn Joachim da ist und wo du Jobmäßig landen wirst. LG, Christine
Oh, da bin ich auch sehr gespannt, liebe Christine. Viele dieser Monate schaffe ich glaub ich nicht. Der August fängt auch schon wieder wild an; ich glaube, ich gehe ins Sanatorium! Die Gefahr ist gerade groß, dass ich nicht gut genug auf mich achte.
Liebe Grüße
Silke
Liebe Silke
ich freu mich sehr sehr, dass Du mich so ehrlich mitreisen lässt durch Deinen Neuanfang am vertrauten Ort. Und wie schön, dass ich zwischen den Zeilen sehr viel Amrum Energie wahrnehme, die Du von der Insel importiert hast.
Wer hätte das gedacht, dass HH so profitiert von der kleinen Nordseeinsel, die so viel Grosses in Dir bewirkt hat… Die können echt froh sein, dass Du zurück bist.
Ich wünsche Euch, dass das Baby sich noch Zeit lässt und Ihr mit Freude seine Ankunft weiter vorbereiten könnt. Als ich die Zeilen las, berührte mich die Bald-Oma-Perspektive sehr. Immer wieder.
Denn ich war damals ganz alleine, ohne weisen mütterlichen Beistand. Mit all den Fragen, all den Plänen, all den Ängsten und all dem Schönen – aus Gründen war und es ist es schwierig mit der Oma-Sache bei uns. Und umso mehr berührt es mich, dass Du so eine kluge, weise und bald wieder ganz fitte Oma sein wirst für Dein Enkelkind.
Gleichzeitig wünsche ich Dir, dass Du weiterhin gut für Dich sorgt und die neue Familie immer öfter „nur“ von der Seitenlinie aus begleitest. Aber auch dafür fand ich Anzeichen und Hinweise in diesem MoRüBli. Und das freut mich sehr – für Dich!
Ich drück die Daumen, dass das äusserliche und innerliche mariekondoen Dich zu ganz viel Ruhe, Gelassenheit und einer genau passenden Arbeitsstelle führt.
Liebste Grüsse von meinem Terassenarbeitsplätzli im kühlen und heftig verregneten Hollandurlaub.
Deine Christine
PS: Besonders freue ich mich (wie oft kann man freuen in einen Kommentar packen?) über Deine gute Zeit in Dinkelsbühl. Denn es war ein Fest, Dich dort wiederzusehen und im gleichen Raum zu wissen und ab und zu umarmen zu dürfen UND mit Dir zu lachen und zu tanzen.
Liebe Christine,
ja, ich fand es auch total schön, in Dinkelsbühl live mit dir unbeschwert zu sein, das hat mir gefallen. Mit Anne war ich auch recht allein in der Schwangerschaft. Meine Mutter war hin- und hergerissen, weil mein Vater schon ziemlich krank war. Da ich keine Risikoschwangere war trotz meines hohen Alters, brauchte ich sie nicht so wehr wie mein Vater.
Wenn die kleine Familie tatsächlich zu dritt sein wird, muss sie hier raus, dann ist die Seitenlinie sowieso vorgegeben. Mal sehen, wie sich alles entwickelt.
Ich freue mich über deine große Freude, freue mich direkt mit und grüße vom Bett-Arbeitsplätzli, wo ich gerade gemütlich schreibe und gelegentlich einen Blick auf dramatische Wolken werfe.
Allerliebste Grüße
Silke
Wie schön, im alten Leben *neu* anzukommen! Und wenn sich das Chaos endlich lichtet…
Schön, wenn man sich schnell mal jemanden zur Hilfe holen kann – wenn dafür Geld übrig ist – ich plack mich immer ewig ab mit Dingen, die ein Hausmeisterservice, ein Klempner, Elektriker etc. in 15 min erledigt hätte… und manchmal denke ich über einen handwerklich begabten Lover nach 😉
Auf Workshops und Begegnungen musz ich auch verzichten – da wäre noch nicht mal das Geld für die Bahn da…denn ich hab mich mein Leben lang arm gearbeitet, teils sogar unversichert und das spüre ich jetzt nicht nur in Erschöpfung, sondern auch in 600 Euro Rente. Aber an meinem Ort wars halt nicht anders zu kriegen.
Meine Monatsrückblicke haben deshalb auch meist sehr wenige Worte – da ist nichts schreibbar, nur Bilder erzählen ein wenig von Träumen und so.
Und so bin ich selbst auch visuell besonders ansprechbar und habe Deine Bilder sehr genossen, besonders die Natur. Einen Specht höre ich hier in den Gärten auch oft, zu sehen gekriegt hab ich ihn noch nie. Und so schön nahe!
Ja dann: auf einen schönen wohltemperierten August, was nicht nur das Wetter, sondern auch die nächsten Überraschungen meint!
Grüsze aus dem Harzerland
Mascha
Liebe Mascha,
ich mache auch das meiste allein und wünsche mir seit Jahr und Tag einen klugen, potenten und humorvollen Handwerksmeister, vorzugsweise Tischler oder Gartenbauer mit weiteren Talenten. Und Körperkraft. Ich kann den Wunsch nach einem handwerklich begabten Lover gut nachvollziehan. Kein Geld ist Mist. Das unversicherte Arbeiten kenne ich auch aus der Gastronomie, das war dumm und wirkt sich nicht gut auf meine Rente aus. Nun ist es so.
Ich finde, mit deinen Bildern lässt es sich gut träumen, es muss sehr schön bei dir sein. Hier haben wir aus Versehen einem Buntspecht sein Habitat genommen. Er lebte in einem Totholz-Stamm. Der war schon sehr tot, und ein Nachbar hat vorsichtig gedrückt, um zu sehen, ob der noch den nächsten Sturm aushält. Hielt er nicht. Nun sucht der Buntspecht eine neue Wohnung, ich fand das sehr traurig. Die Eichhörnchen wurden vom Bauverein vertrieben. Der hat so einen radikalen Kahlschlag um die Häuser veranlasst, und auch wenn ich da hingelaufen und mit denen diskutiert habe – geholfen hat es nichts. Als sie argumentativ nichts mehr entgegenzusetzen hatten, hieß es „letztendlich gehören die Grünstreifen uns“.
Zum Glück habe ich einen sehr schönen Garten, den ich so naturnah gestalten kann, wie ich will.
Ich wünsche dir auch einen entspannten August.
Liebe Grüße aus dem Norden
Silke