Diesen Satz las ich eben im aktuellsten wunderbaren Artikel meiner Kollegin Uli Pauer, die sich mit Minimalismus ohne Dogmen befasst. Wir liegen damit komplett auf einer Wellenlänge. Ich liebe und lebe meine eigene Form von Minimalismus. Dazu gehört das Überprüfen, was ich in meinem Leben mag und brauche. Was mir gut tut und was weg kann. Uli lebt das schon konsequenter als ich, aber ich komme auch noch dahin.
Gerade jetzt inpiriert mich Ulis Artikel, über Ziele zu schreiben.
Wofür brauchen wir Ziele?
Es soll Menschen geben, die keine Ziele brauchen, aber die Mehrheit ist damit gut bedient. Ein Ziel hilft dir, auf etwas hinzuarbeiten. Zu wissen, wofür du etwas tust. Du wirst dich und deine Arbeit so strukturieren und terminieren, dass du dein Ziel in der erforderlichen Zeit erreichen kannst. Wenn du dein Ziel erreicht hast, darfst du stolz sein und dir auf die Schulter klopfen. Ist es ein Zwischenziel, qualifiziert es dich dafür, das nächste Ziel in Angriff zu nehmen. Ein Ziel ist ein Gradmesser für Erfolg und Misserfolg.
Ziele können so unterschiedlich sein
Du kannst dir morgens vornehmen, drei gesunde Mahlzeiten zu essen. Du kannst dir auch vornehmen, in vier Jahren fließend Mandarin in Wort und Schrift zu beherrschen. Oder in zehn Jahren mit Elon Musk und Jeff Bezos um die Wette reich zu werden.
Du kannst nacheinander einzelne kleine Gewohnheiten verändern mit dem Ziel, in einigen Jahren ein sportlicher, gelassener, liebenswerter Mensch zu sein. Oder du willst gleichzeitig virtuos Violine spielen lernen, dabei mit drei verschiedenen Sportarten Muskeln, Kondition und Beweglichkeit aufbauen und dein Styling von Grund auf ändern, während du beruflich in Neuland vorstößt und noch dieses Jahr sechsstellige Umstätze generierst.
Ziele brauchen Zeit und Einsatz
Du siehst, sehr verschiedene Ziele sind in ganz unterschiedlichen Zeiträumen erreichbar. Oder gar nicht. Und vor allem: sie erreichen sich nicht von selbst. Wenn du täglich ein gewisses Maß an Mühe aufwendest, um deinem Ziel näherzukommen, stärkst du dich selbst und machst täglich den zukünftigen Erfolg greifbarer. Selbst wenn du nicht jeden Tag stundenlang daran sitzen kannst, lohnt es sich, mindestens eine kleine Aufgabe vom großen Ziel zu erledigen. Dranbleiben fällt leichter, wenn du es täglich tust. Versuche nicht, dich dabei selbst zu überholen, denn:
„Begin at the beginning“, the King said gravely, „and go on till you come to the end: then stop.“
Lewis Carroll
Ziele brauchen Überprüfung
Manche Ziele, das stellt sich erst später raus, sind Ziele anderer Menschen. Wie das berühmte Jura- oder Medizinstudium, um in Papas Kanzlei oder Praxis einzusteigen. Die Bäckerlehre, um den Traditionsbetrieb fortzuführen. Und dann, als Juristin, Ärztin oder Bäckerin stellst du fest, das ist überhaupt nicht deins, du hast nur nie hinterfragt, was für deine Familie – und damit für dich – selbstverständlich war.
Andere Ziele sind Träume, die ausgeträumt sind, ohne dass es dir aufgefallen ist. Die E-Gitarre, auf der du wie Carlos Santana spielen wolltest. Die vielen Fremdsprachen, die du lernen wolltest, um überall in der Welt mit den Menschen sprechen zu können, während du auf deiner langen Weltreise ortsunabhängig arbeitest. Die Materialien für deine Träume halten sich in deiner Wohnung auf und machen dir subtil Vorwürfe. Durch ihre Anwesenheit vermitteln sie dir das Gefühl, du verfolgtest das Ziel noch, brächtest aber die Disziplin nicht auf. Fühle in dich rein, spüre, während du die E-Gitarre, das Kisuaheli-Workbook, die Finnisch-Lektion als mp3 vor dir hast oder in der Hand hältst: Macht es dir Freude oder ein schlechtes Gefühl? Du allein kannst das entscheiden! Und ensprechend handeln: Weg damit oder freudig das Lernen wieder aufnehmen.
Zu viele Ziele sind schädlich und dürfen aussortiert werden
Wie Uli schon sagt: Haben Ziele ihr Ablaufdatum erreicht, dürfen wir uns davon verabschieden. Ziele in Form von tausend täglichen To-Dos erschlagen uns, und das Gefühl, abends selbst diese scheinbar kleinen Aufgaben nicht erledigt zu haben, ist vernichtend. Meine neueste Strategie, die auch Bernadette Volbracht in ihrem Kurs Ayurveda Morning Flow immer wieder erwähnt: die drei wichtigsten To-Dos des Tages aufschreiben und in Angriff nehmen. Einige Dinge vollständig zu erledigen fühlt sich besser an als sehr vieles anzufangen und abzubrechen.
Probiere es mal aus, falls du es zurzeit noch anders handhabst! Du wirst erstaunt sein, wieviel entspannender es ist!
Dieser Artikel ist am 6. Tag der der Sommer-Blodekade 2022 entstanden. Seit dem 21.08.2022 schreiben viele Bloggerinnen in TheContentSociety innerhalb von zehn Tagen bis zu zehn Blogartikel. Für mich ist es die dritte Blogdekade, und ich liebe diese rauschhafte Schreiberei ohne Perfektionismusgedanken (na, fast ohne). Wenn du meine und andere Artikel dazu lesen willst, findest du sie unter #blogdekade auf Instagram und Facebook. Viel Spaß dabei!
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