12 von 12 im April 2023 – beschaulich und gehaltvoll

Und schon ist wieder der Zwölfte. Du kennst es, 12 von 12: ein Tag, zwölf Fotos, später in der Sammlung auf Draußennurkännchen zwischen vielen anderen faszinierenden Tagesberichten zu finden. Heute, am 12. April 2023, ist es trübe und regnerisch, und ich bin froh darüber. Gestern habe ich mich hemmungslos übersportelt – nach bewegungsarmen Wochen gab es am Morgen eine Zehn-Kilometer-Wanderung bei Nieselregen und auf teils unebenem, teils sandigem Boden. Am Abend Kraulstunde, nachdem dank Corona zwei Veranstaltungen ohne mich stattfinden mussten. Heute trainiere ich meine geschundenen Beine auf dem Home-Stepper, sprich auf den Treppen zwischen den Etagen, denn: Aufräumen ist angesagt, in den Papieren, im Kopf und drumherum.

Und los geht’s: Auf dem Esstisch liegen noch Postkarten, die ich gekauft hatte, um so viele wie möglich zu Ostern zu verschicken, bei der Aktion Post mit Herz. Ich fand nur für eine Karte Zeit, der Rest wandert bis zur nächsten Gelegenheit in die Kartenkiste. Dieses Motiv hier finde ich ganz bezaubernd:

Am Kühlschrank hängt immer noch die Einladung zum 60. Geburtstag meiner Freundin Barbara. Ich habe sie schon vor zwei Wochen bekommen und mich riesig gefreut. Warum ich nicht sofort zugesagt habe? Keine Ahnung! Vielleicht war gerade nicht der richtige Stift parat, oder der Moment passte nicht. Aber jetzt sage ich zu, bin verbindlich und kann mich drauflos freuen.

Am Morgen scheint noch ein wenig Sonne. Die nutze ich für eine Garteninspektion. Nackte Füße, wunderschöne Mahonien, die rote Kamelie in voller Pracht. Die weißen Magnolien liegen in den letzten Zügen. Sowieso sind sie ein kurzes Frühlingsvergnügen, und dieses Jahr haben sie ein paar Fröste und unpassende Niederschläge abbekommen (Schnee und Hagel). Die cyclamfarbene Magnolie direkt daneben ist etwas später dran und deswegen kerngesund. Im großen Bild siehst du die beginnende Apfelblüte. Auch dieses Jahr werden wir die reiche Ernte wieder stützen und schützen müssen. Stützen, damit die vollen Äste nicht brechen. Schützen, damit nicht nur die Wespen alles fressen. Andererseits sage ich mir immer, im Gegensatz zu mir können die Wespen schlecht auf dem Markt einkaufen gehen, und ich überlasse ihnen viele Äpfel.

Das Erdgeschoss ist etwas chaotisch. Meine Tochter und ich waren bis Ostersonntag bei meiner Mutter, und es war mental sehr anstrengend. Deswegen osterten wir am Montag sehr gemächlich vor uns hin, nahmen erste Gartenarbeiten auf. Gestern holte ich Arbeit auf, und der Koffer kommt erst heute dran. Er ist darüber nicht verstimmt, und nun ist alles verräumt. Um mir ein Zeitlimit zu setzen, stelle ich meinen Pomodoro-Wecker in der App. Dumm nur, dass ich ihn nicht höre. Es soll helfen, den Ton anzuschalten, sagt man. Nächstes Mal!

Und weil meine Tochter nach ihren Frühschichten im Krankenhaus immer restlos erschöpft und sehr hungrig heimkommt, bereite ich schon ein wenig vor. Es gibt nachher Linsensalat mit Süßkartoffelwürfeln und Ziegenkäsetalern, in Mandelblättchen gewälzt. Dazu noch einigen Kleinkram, der gebraten, gedünstet, ge-sonst-was-t wird und obendrauf gestreuselt und gegossen wird.

Alles ist bereit, und auf ein Signal der sich auf dem Heimweg befindlichen Tochter fange ich an, alles fertigzumachen. Töchting muss nur noch Ziegenkäsewürfel in gerösteten Mandelblättchen wälzen, und dann ist alles fertig:

Ich hatte Mini-Windbeutel aus dem Tiefkühler genommen als Dessert. Meine Tochter brachte parallel dazu Mini-Törtchen aus dem französischen Café in Blankenese mit. Da mussten wir nun durch. Beides verschwand seltsamerweise vor dem Fotografieren. Stattdessen gibt es ein Tochter-mit-Katze-Foto:

Am Nachmittag arbeite ich noch eine Weile in meinem Büro. Bevor es dunkel wird, gehen wir noch einmal in den Garten, denn am Wochenende haben wir einige Laichschnüre entdeckt, vermutlich von Erdkröten. Heute finden wir, sie sähen irgendwie verändert aus – und siehe da, die Kleinen schlüpfen! Ziemlich aufregend, was da gerade passiert, wir sind sehr begeistert!

Wenn es losgeht mit dem Frühling, ist es jedes Jahr wieder die reine Freude, alles Wachsende im Garten zu entdecken. Meine Tochter hielt besondere Strukturen fotografisch fest:

Und das war es für den April. Geplant hatte ich eine Aufräum-Doku, sozusagen „Behind the Scenes“, aber offenbar wollten andere Ereignisse in den Fokus geraten. Unter anderem eine Anmeldung für meinen in zwei Wochen beginnenden JA-Kurs, die ich leider nicht fotografieren kann. Macht nichts, im Mai gibt es ja schon wieder einen Zwölften – ich freue mich drauf! Jeden Monat aufs Neue. Lies gern wieder rein.