Eine Wolkenlandschaft, aus dem ICE fotografiert, mit der Aufschrift: ReflectAndLearn aus dem ICE

Wochenreflektion in der Woche 11/2023, im ICE gebloggt

Das Format #reflectandlearn kenne ich von meinen Bloggerkolleginnen Mim Gaisser und Korina Dielschneider. Es ist auf LinkedIn entstanden, und ich schleiche schon länger um den Versuch herum, es einmal auszuprobieren. Nun also:

In der vergangenen Woche war ich von Mittwochmittag bis Sonntag nach dem Frühstück bei meiner Mutter. Bei ihr ist eine OP nicht gut gelaufen, und sie kann zurzeit vieles nicht so wie sonst. Fahren zum Beispiel. Das beansprucht mich sehr, bietet mir andererseits auch Freiräume, die ich mir zuhause nicht gönne. Ich bin nach meiner Mutter die Hauptbetroffene in der Familie, weil ich am stärksten eingebunden bin. Die Distanz zwischen unseren Wohnorten macht das nicht ganz leicht. Zurzeit testen wir aus, was machbar ist, damit meine Mutter lange allein in ihrem Haus leben kann, ich mich aber nicht komplett verschleiße. Ungewiss ist, inwieweit sie wieder eine Verfassung erlangen kann, mit der für eine Weile relative Ruhe in unser aller Leben kommt. Im Moment experimentiere ich an einer Balance, mit der ich gut leben kann. Noch ist sie nicht erreicht.

Welche Erkenntnisse hatte ich in der 11. Woche?

1.: Wenn ich meine Kräfte sinnvoll und erfolgreich auf mein Coaching-Unternehmen (wachsend), meine Kundinnen (teils bei mir und teils noch auf dem Weg), meine Mutter (zurzeit sehr hilfebedürftig) und meine Tochter (frisch in ihrer neuen Ausbildung, noch bei mir zuhause wohnend) aufteilen möchte, sind ganz klare zeitliche und persönliche Grenzen nötig.

2.: Bei den vielen Menschen und Themen, um die ich mich kümmern will, habe ich doch im ersten Anlauf prompt die wichtigste Person im ganzen Gefüge vergessen: mich selbst. Um meine Vorhaben zu realisieren, ist es jetzt höchste Zeit, mich und meine Gesundheit zu hegen und zu pflegen.

3.: Lernen ohne schnellen Erfolg ist eine besondere Herausforderung: Kraulen gehört zu diesen Dingen, die sehr viel Basistechnik voraussetzen. Ich lerne gemeinsam mit elf weiteren Menschen richtige Atmung, Arm- und Kopfhaltung, Anspannung an den richtigen Stellen, Ursache und Wirkung, Gleiten, Beinschlag. Jede Komponente für sich. Noch ist so gar kein Fortschritt bemerkbar. Ich vermute, es wird sich bald alles auf wundersame Weise zusammenfügen und einen Riesenschub erzeugen. Ich bin sehr neugierig darauf.

4.: Aufgaben brauchen wirklich die Zeit, die ich ihnen gebe. So wenig Zeit wie im Moment hatte ich selten für die einzelnen Aspekte meines Lebens, und doch fühle ich mich seltsam erfüllt.

5. Kleinkinder sind toll, Kopfhörer mit Active Noise Cancelling im ICE auch.

6.: Die Gegend, in der meine Mutter lebt, ist landschaftlich sehr schön. Genießen kann ich das, seit ich dort nicht mehr leben muss. Und ich empfinde es nicht als Verrat an meinem früheren Selbst.

Noch einmal die Karlsaue

Wer hat mich diese Woche inspiriert?

Netzwerken ist einfach wunderbar! Seit einem gemeinsamen Business-Sprint von Alexandra Graßler treffe ich mich einmal im Monat per Zoom mit meinen Business-Buddys Annegret Scholz und Ruth Konter-Mannweiler. So auch in der 11. Woche. Wir begleiten und inspirieren einander schon im dritten Jahr. Der Austausch mit den beiden hilft mir enorm. Gerade für Solo-Unternehmerinnen bedeutet es viel, gelegentlich einen Spiegel vorgehalten zu bekommen. Einen Stups, eine Idee zu bekommen, wenn alles stockt. Wir sind einander Wegbegleiterinnen, Cheerleader und Gedanken-Springbrunnen. Ich bin unendlich dankbar für diese Verbindung.

Was war mein größter Erfolg in der letzten Woche?

Es fällt mir sehr schwer, nicht alle meine Vorhaben zu realisieren. Abstriche zu machen, wenn die aktuelle Situation es erfordert. In der vergangenen Woche ist mir sehr vieles gelungen. Aber nur, weil ich nahezu alle optionalen Termine gestrichen habe, die ich gern wahrgenommen hätte. Damit einigermaßen entspannt umzugehen, werte ich als persönlichen Erfolg. Den Perfektionismus habe ich in seine Schranken verwiesen. Zum Glück blieb er da und murrte nicht sehr laut.

Was fast noch der größere Erfolg ist: ich fühle mich wohl mit meinen Entscheidungen der vergangenen Woche und strebe nicht an, hektisch alles nachzuarbeiten und zwischen die zahlreichen Termine der kommenden Woche zu quetschen.

Wo war ich blockiert?

Ich war von Mittwochmittag bis Sonntagmorgen bei meiner Mutter. Mit meiner Mutter kann ich noch so vieles planen, sie hinterfragt es aus unterschiedlichen Gründen so oft, bis ich völlig konfus bin. Für mich sind diese vielen Wechsel harte Attacken auf meine mühsam geschaffene Struktur, und gelegentlich kommt der Zeitpunkt, zu dem ich blockiere und nicht mehr kann oder will. Das wirkt sich dann auf meine Kreativität aus. Deswegen habe ich meinen geplanten Blogartikel der Woche noch nicht fertiggeschrieben. Passenderweise geht es ums Dranbleiben. Ich bleibe dran, aber diese Woche wird das nichts mehr.

Welche Entscheidung habe ich getroffen?

Entschieden habe ich, dass ich zunächst in ca. zwei- bis dreiwöchigen Abständen immer wieder für ein paar Tage zu meiner Mutter fahre, bis sie nach ihrem monatelangen Krankenhausaufenthalt wieder einigermaßen versorgt und konsolidiert ist. Allerdings werde ich, anders als bei den letzten Malen, den größten Teil der Wochenenden zuhause verbringen. Das gibt mir die Möglichkeit, mit meiner Sonntags-Coachee regelmäßig zum Walk and Talk zu gehen, mich zu regenerieren, Zeit mit meiner Tochter zu verbringen und mich für die nächste Woche zu sortieren.

An den Wochenenden ist zudem die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass meine Mutter von anderen Verwandten oder Freunden besucht oder abgeholt wird. Nach einigen Reisen mit dem Auto meiner Mutter fahre ich wieder mit der Bahn und lasse das Auto so stehen, dass ich nach der Ankunft schnell hineinhüpfen kann. So kann ich während des größten Teils der Fahrten arbeiten, träumen, schreiben und muss mich nicht auf den Straßenverkehr konzentrieren. Heute sogar noch 66 Minuten länger, weil ein paar Witzbolde zwischen Göttingen und Hannover auf den Gleisen herumtobten. Wofür auch immer das gut ist.

Wofür habe ich mir in der letzten Woche Zeit genommen?

Ich habe mir Zeit genommen, das schöne Wetter zu genießen, wenn es da war. Mit meiner Mutter rauszugehen und sie in ihre hoffentlich bald bessere Beweglichkeit zu begleiten. Gehen ist für sie das Wichtigste im Moment, damit sie wieder in Kontakt mit sich selbst und dem Außen kommt. Und um wieder mobiler zu werden. Für mich ist Draußensein mein Lebenselixir. In letzter Zeit klebte ich häufig zu lange am Rechner. Als Personal Trainer meiner Mutter nutzte ich das Lauftraining für mich gleich mit und suchte schöne Wege, Unternehmungen und Restaurants aus.

Ich habe jeden Tag meditiert und mindestens drei Dinge aufgeschrieben, für die ich dankbar bin. Die Mahlzeiten genoss ich mit viel Zeit. Angesagt war Essen für Leib und Seele, das nicht zwangsläufig gleichzeitig auf dem Teller sein musste. Meine Mutter ist sehr dünn geworden, und mir war es wichtig, auf jeden kleinen Appetit einzugehen, den sie äußerte. So gab es schöne Salate, Bratwurst von einem bestimmten Fleischerladen, Sushi. Obst. Und Eis und Kuchen, die waren sehr präsent. Die Entdeckung der Woche (unbezahlte Werbung): Griechischer Joghurt mit Mango und Tonkabohne! So köstlich, dass wir einhellig das gesamte Viererpack in einem Rutsch verspeisten.
Jeden Tag schreibe ich, nur für mich, über unterschiedliche Themen rund um meine Gewohnheiten und alten Muster. Das ist anstrengend, erleuchtend und heilsam zugleich.

Abends videofonierte ich länger mit meiner Tochter über WhatsApp. Sie ist seit Februar Auszubildende zur Pflegefachkraft und hatte ihre erste Praxiswoche im Krankenhaus. Sie ist sehr begeistert und beeindruckt von all dem, was sie erlebt und schon tun darf. Ich freue mich, dass sie all das mit mir teilt, und nehme regen Anteil daran.

Was steht in der kommenden Woche an?

In der 12. Woche steht Arbeit an meiner Website, meiner Marke und meiner Kommunikation an. Mein sehr erfolgreicher kleiner Kurs „Dein bestes JA(hr)!“ wird in die zweite Runde gehen, und ich beginne mit dem Launch. Zusätzlich wird sehr zeitnah eine vertiefende Version an den Start gehen, an der ich arbeite. Um all meine Angebote in einem Stil zu gestalten, ist viel Arbeit nötig. Damit fange ich jetzt an.

Mein Kraul-Kurs geht in die dritte Woche. Ich bin täglich froh, dass ich endlich damit angefangen habe.

Am Donnerstag ist Abschlussparty von Sabine Scholzes Schweinehundeschule. Durch die viele Zeit bei meiner Mutter fehlte mir die Zeit, kontinuierlich über vier Wochen an den Aufgaben dranzubleiben. Aber schon das, was ich jetzt mitgenommen und für mich erreicht habe, ist so wertvoll und lohnt das Feiern. Prädikat: absolut lohnend! (Kleiner Hinweis: es gibt eine Warteliste für den nächsten Durchlauf!)

Ich will mich bei aller notwendigen und schönen Arbeit gesund, rechtzeitig und freudig ernähren und genug ins Freie gehen.

Worüber ich mich besonders freue

Wenn ich länger weg war, komme ich besonders gern wieder nach Hause. Am Bahnhof erwartet mich schon meine Tochter, und wir stärken uns mit köstlicher Suppe.

Die Autorin mit ihrer Tochter als Abschlussbild der Wochenreflektion. Fazit: wenn ich weg war, komme ich gern wieder nach Hause.
Phô im vietnamesischen Restaurant am Bahnhof

Fazit

Das Format passt mir gut. Einen Rückblick an Fragen statt an Themen entlangzuhangeln finde ich ziemlich gut. Und es war spannend, diese besondere Woche zu reflektieren. Das werde ich wieder tun.


Möchtest du auch ein Thema reflektieren und kommst allein nicht weiter? Dann gönne dir einen kundigen Blick von außen und buche dir deine kostenlosen 15 Minuten mit mir:

1 Kommentar zu „Wochenreflektion in der Woche 11/2023, im ICE gebloggt“

  1. Pingback: Wochenreflexion KW 12 2023: Mein Newsletter erblickt das Licht der Welt - Marianna Sajaz

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner