#wmdedgt 05. Mai 2025 – was machst du eigentlich den ganzen Tag?

WMDEDGT, zum Zweiten. Die geheimnisvolle Abkürzung bedeutet „was machst du eigentlich den ganzen Tag“. Bei diesem Blogformat wird der 5. des Monats ohne Fotos dokumentiert. Es ist mir bei mehreren Bloggerfreundinnen aufgefallen. Bekannt gemacht hat es die Tagebuch-Bloggerin Frau Brüllen, und ich mache seit April 2025 einfach mal mit. Los geht’s!

Moin, Amrum! Moin, Dünencamp!

Zurzeit arbeite ich im Dünencamp; das ist der „Campingplatz mit Badehose„, wie gut gelaunte Busfahrer gelegentlich die Station ankündigen. Direkt nebenan liegt der Naturistenplatz, der ohne Badehose. Logisch.

Bei 7,9 Grad wache ich auf und finde es bitterkalt. Bevor ich aufstehe, lasse ich die Heizung ein bisschen laufen und koche mir einen Becher Tee. Jetzt kann ich es mit dem Tag aufnehmen. Ich bereite mir eine Schüssel Porridge zu und koche den obligatorischen Cappuccino. Den ersten trinke ich zum Porridge,  mit dem zweiten gehe ich zum Waschhaus und dusche. Flott noch die Sachen im Vorzelt abwerfen und ab geht’s zur Arbeit.

Seit Mitte April arbeite ich montags und dienstags im Campingplatz-Shop. Die erste Aufgabe des Morgens ist das Vorheizen des Backofens. Ich sammele die Brötchen ein, die meine Kollegin am Vorabend bereitgestellt hat, und packe sie auf riesige Backbleche.

Der Ofen ist noch nicht fertig, ich fahre im Laden alles hoch. Lichter an im Raum, in den Kühlschränken und -theken, da piept schon der Ofen und signalisiert mir, dass ich die Bleche nun einschieben darf. Das tue ich. Während der Backzeit kontrolliere ich Gemüse und Obst, sortiere einige Stücke aus, und bald sind auch die Brötchen fertig. Ich kippe sie in die bereitstehenden Weidenkörbchen, stelle sie in die Regale, fege noch die Krümel in der Küche zusammen, schließe den Laden auf.

Die ersten Kunden stehen schon vor der Tür und freuen sich auf Kaffee und Brötchen. Manche setzen sich in die Sonne vor dem Laden und tauen unter Zuhilfenahme von Kaffee langsam auf. Wie die Hummeln, die ihre Flügel auf Betriebstemperatur bringen. Nur sind sie nicht so pelzig, und summen höre ich sie auch nicht.

Aktive Mittagspause

Nachdem ich mich zwei Wochen lang wenig um Wohnwagen und Vorzelt gekümmert habe, ist das heute mal wieder dran. Meine Wagennachbarin rumpelt in ihrem Wagen herum, da mag ich nicht tatenlos bleiben.

Erst gibt es aber einen Espresso macchiato, ein Kartoffelbrötchen aus dem Laden und ein Telefonat mit Anne. Sie ist heute nicht in der Schule und sprüht vor guter Laune und Plänen.

Ich räume und sauge in Caravan und Vorzelt, sauge Fenster ab, entdecke unter Verdunklungsrollos versteckte Fliegengitter, die mich sehr erfreuen, weil ich auf Insektenstiche überaus heftig reagiere und bisher fürchtete, ich würde auch im Sommer mit geschlossenen Fenstern schlafen müssen. Zwischendurch wasche ich ab und koche Kartoffeln, die ich heute Abend zubereiten möchte.

Ich erinnere mich an Annes Kindergarten, dort hatten die Eltern reihum Putzdienste. Ich mochte das. Bei den Ordnungs- und Reinigungsarbeiten stärkte ich meine Verbindung zu den Räumlichkeiten im Kindergarten und den Kindern. Ähnlich ist es gerade mit dem Wohnwagen, den ich mir erräume und erputze. Ich beginne, mit ihm warmzuwerden.

Am Nachmittag

Im Shop ist es sehr ruhig. Ich bin sowieso im Putz-Modus und entstaube Ecken, die hochgewachsenen Menschen verstärkt auffallen. Zum Glück kommen doch noch einige Camper, die etwas kaufen und denen ich bei vielen Anforderungen des Insellebens helfen. kann

Zwischendrin muss ich die unternehmungslustigen Hühner daran hindern, in den Shop zu gehen. Ich denke, das Bella Ciao interessiert sie sowieso mehr.

Die Campinghühner vom Titel

Beim Kassenabschluss mache ich einen Denkfehler und muss einige Male nachjustieren. Das beunruhigt mich kurz, und dann habe den Fehler gefunden. Nochmal davon gekommen!

Feierabend

Meine Mutter wird in zwei Wochen 88. Ich rufe sie an, um zu besprechen, wie sie sich ihre Feier wünscht. Es ist etwas schwierig, weil sie sich immer noch und immer wieder vorstellt, zum Kaffee einzuladen und alles selbst zu backen. Ich finde, damit übernimmt sie sich, schlage einige Alternativen vor und hoffe, dass sie mit etwas Einwirkzeit Anklang finden.

Das Wetter ist so richtig amrumig, so dass ich eigentlich rausgehen möchte. Kühl, sonnig und moderat windig. Wären da bloß nicht diese mörderischen Kopfschmerzen, die sich heute Nachmittag eingeschlichen haben. Ich glaube, ich mache mir gleich mein Essen und gehe einfach schlafen.

Inzwischen braten grobe Kartoffelstücke mit viel Pfeffer und dünnen Schalottenringen. Der gehobelte Käse wartet auf seinen Einsatz als krönender Abschluss. Es duftet so fein im Vorzelt. Ich koche mir noch einen Becher Tee dazu und setze mich mit hochgelegten Beinen in die Sitzecke vom Wohnwagen. Die Heizung sorgt für eine erträgliche Temperatur; es ist sehr frisch draußen. Um mich herum geht die Sonne unter und taucht den Campingplatz in ein weiches Licht. Eins der kleinen Leuchttürmchen hier auf dem Platz ist in direkter Sichtweite. Es könnte schlimmer sein.

Die Dünen leuchten mittlerweile rosig im Abendlicht, ganz wunderschön. Und ich schleppe mich noch flott zum Zähneputzen. Abwaschen nach dem Essen wird überbewertet. Ich bin SO MÜDE!

Gute Nacht.

Zum Schluss

#wmdedgt gefällt mir. In einer Woche ist das geringfügig weniger wortreiche und mit 12 Fotos bebilderte 12von12 dran. Ich freue mich schon! Und sollte heute noch etwas Berichtenswertes passieren, ergänze ich diesen Artikel. Versprochen!

10 Kommentare zu „#wmdedgt 05. Mai 2025 – was machst du eigentlich den ganzen Tag?“

  1. Hi Silke,

    ich war da auch schon mit meinen Kindern. War mir erst nicht sicher, ob es der ist, aber als ich weitergelesen habe war alles klar (FKK Zeltplatz daneben…) Wunderschön da, auch wenn der Weg bis zum Wasser etwas kürzer sein könnte 😉

    Hab eine schöne Zeit

  2. Ein herrlicher Einblick in deinen Tag und die Atmosphäre, in der Du dort lebst. Ich war so nah dabei und überlege mir, den #wmdedgt heute nachzuholen, wo ich noch nicht ganz zurück bin in dieser Welt.

    Liebe Grüße
    Marita

    1. Liebe Marita,

      es ist mir immer wieder eine Freude, dass du meine Tage mit mir nachlebst und Freude daran hast. Ich habe gesehen, dass du den #wmdedgt nachgeholt hast, da will ich auch mal gucken.

      Willkommen zurück in dieser Welt
      Silke

      1. Danke fürs Mitnehmen auf diese Insel und in deinen Alltag, liebe Silke! Bitte schreib ein Buch, denn du weisst es ja längst, deine Schreibe ist fäääänomenal. herzlich, Barbara-Mira

  3. Guten Morgen 🙂
    Ohh das könnte mir da auch gefallen, solchen Job hätte ich gern! Ja, die Blogformate 12von12 und den WMDEDGT habe ich auch schätzen gelernt, den 12von12 schon 4-5 Jahre Jahre, den 5. erst seit letztem Jahr. Wobei es bei mir nie ohne Bilder abgeht – es steht auch nirgends geschieben, dasz er keine haben darf. Jede, wie sie mag, würde ich sagen und ich bin nun mal eine Visuelle.
    Liebe Grüsze und einen schönen Tag, ich hoffe, die Kopfschmerzen sind inzwischen weg(?)
    Mascha

    1. Hallo Mascha, ja, der Job ist angenehm, die Kundschaft eben auch. Ich weiß auch nicht, woher ich das habe mit #wmdedgt ohne Bilder; irgendwo habe ich das gelesen. Ich lasse es jetzt auch so, denn eine Woche später kommt ja dann der gegenteilige Artikel mit vielen Bildern. Ich bin auch eine ganz und gar Visuelle, da ist der 5. eine interessante Abwechslung.
      Liebe Grüße
      Silke

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