Im September gibt es, so fällt mir auf, kaum ein Ich, stattdessen ein großes Wir, dazu ein Vorher und ein Nachher. Meine Tochter und ich sind sehr beschäftigt mit Baby Joachim alias Charlotte. Fast alle Wege sind babybezogen. Einfallsreich und spontan, wie wir sind, bauen wir uns kleine feine Events drumherum. All das in der allerschönsten goldenen Herbstzeit, die den Geschehnissen den passenden Rahmen gibt.
Anstrengender Endspurt, harter Start
Anne hat nicht so eine leichte Schwangerschaft, wie sie mir vor 23 Jahren vergönnt war: Schon zu Beginn ist ihr furchtbar schlecht, sie hat viele körperliche Beschwerden, und schon zwei Monate vor dem Tag aller Tage kann sie sich nur noch äußerst behäbig bewegen. Alles schmerzt, und ich fahre und begleite sie zu den meisten Zielen. Vorübergehend stelle ich meine Termine zurück und kümmere mich mit Freude und Geduld um meine Lieblingstochter. Zu meiner Freude weiß sie es zu schätzen, und wir haben viele richtig schöne Gespräche, in denen wir planen, gestalten, spinnen und viel lachen. Unter anderem über diesen riesigen Bauch, den Anne gern in Szene setzt.


Durch das viele Fahren kommt die Hausarbeit entschieden zu kurz, und zum Kochen ist nicht immer Zeit. Dazu kommt, dass Anne sehr ängstlich ist und ich sie mitnehme, wenn ich zu Kieser gehe. Könnte ja sein, dass gerade während meines Trainings die Wehen einsetzen. Wir verzieren unsere Touren mit schönen Erlebnissen. Mal fahren wir an einem dieser lauen Abende an den Elbstrand, dann trinken wir in einer Kaffeemanufaktur köstlichen Kaffee, essen in der Nähe des Kieser-Studios richtig tolles Essen. Und manchmal bestellen wir oder holen etwas ab. Kurz: wir machen es uns schön!



Es geht über den errechneten Geburtstermin hinaus, wir fahren täglich zur Gynäkologin oder ins Krankenhaus, vereinzelt mit Werten, die sicherheitshalber überprüft werden. Eine Einleitung wird empfohlen. Anne kann nicht mehr und entscheidet sich dafür.

Am Dienstag fängt es an, und zwei Tage lang tut sich wenig. Ich leiste ihr an beiden Tagen jeweils für eine ziemliche Weile Gesellschaft. Einleiten ist langweilig.

Ab Mittwochabend wird es schmerzhaft, und am Donnerstagmorgen ruft sie mich an: „Kannst du bitte kommen?“ Ich eile mit guter Laune, viel Geduld und einer Auswahl schöner ätherischer Öle in den Kreißsaal. Dort reiche ich an, reibe, halte, schweige, ermutige, mache schöne Duftstimmung, bis irgendwann am Abend der Kaiserschnitt nahegelegt wird. Darüber nachgedacht hatten wir beide, weil Anne vor Erschöpfung auch während stärkerer Wehen einschlief. Schön ist die Entscheidung dennoch nicht, und die wunderbare Hebamme, sagt, selbst wenn es über ihr Dienstende hinausgeht, feiern wir auf jeden Fall noch gemeinsam Geburtstag. Das war ungemein mutmachend! Ja, und dann waren wir gemeinsam im OP, hinter der grünen Tuchwand. Wenige Minuten später zeigt man uns das kleine süße Wesen, und die Freude ist unbeschreiblich!
Charlotte ist da!
Anne bleibt mit Charlotte noch drei Tage im Krankenhaus, bis das Stillen gut läuft und die zweite Baby-Untersuchung erledigt ist. Ich bin jeden Tag da und freue mich, wickele, trage, fühle mich ins Omadasein ein. Am Montag hole ich die beiden ab und kaufe vorher noch mengenweise Snacks für die tollen Mitarbeiterinnen von Kreißsaal und Babystation, die wir dankbar beim Abschied überreichen. Zuhause machen wir erstmal gar nichts; die Zeit war unglaublich anstrengend.



Mit dem Einzug unserer neuen Mitbewohnerin ist alles anders. Im Wohnzimmer platzieren wir ein Körbchen mit Wickelutensilien, um das kleine Meerschweinchen (so sind die Geräusche, die sie produziert) nicht immer zum Wickeln die Treppe hochtragen zu müssen. Wir sitzen oft da und sehen sie einfach nur an, weil sie so putzige Gesichter macht, und wir freuen uns, dass sie so komplett und niedlich und gut im Futter ist. Wenn die Hebamme kommt, ist sie jedes Mal hochzufrieden.



Es ist alles anders, ab und an kommt Besuch. Wir denken jedesmal, es wird schon okay sein; insgeheim ist es uns letztendlich noch allen zu früh und zu viel. Wir lernen.
Gesundheit
Ich habe einige Arzttermine, die ich schon vor meiner Rückkehr nach Hamburg geplant hatte. Ein großer Checkup beim Hausarzt ist, entgegen meinem subjektiven Empfinden, befundlos, ebenso ein Langzeit-EKG. Letzteres zeigt viele Extraschläge, die aber nicht gefährlich sein sollen. Ich glaube, ich gehe mal zu einer auf Frauen spezialisierten Kardiologin. Und zeitgleich achte ich auf weniger Stress; im letzten Jahr war es schon sehr viel.
Mein Kieser-Training macht mich sehr glücklich, und während ich mich der Wochenbettbetreuung hingebe, freue ich mich schon, bald wieder dort zu sein. Einige Wiesenrunden schenken mir herbstliche Morgenluft und wunderschöne Naturbeobachtungen.

Für ein ausgewogenes und schönes Essen bin ich immer mal auf dem Markt; ich genieße die Präsentation von herbstlichem Gemüse und Obst.

Gebloggt im September 2025
Beschäftigt mit der Vorbereitung auf das neue Sternchen in unserem Universum, schreibe ich drei Rückblicke.
Sonst noch
- Ich bin viel unterwegs und entdecke dabei tolle Street Art.

- Ich stelle mich als Übungsobjekt für ein Live-Coaching in meiner Ausbildungsstätte, der Coachingakademie, zur Verfügung. Es ist schön, mal wieder in den heiligen Hallen mit grandiosem Elbblick zu sein, ein bisschen wie Heimkommen.

- Und, sollte ich es noch nicht erwähnt haben, hier sind alle ziemlich happy.

Was erwartet mich im Oktober 2025?
- Wir gewöhnen uns weiter an unsere neuen Rollen. Es fühlt sich manchmal noch komplett surreal an, meine Tochter als Mutter zu erleben und selbst Großmutter zu sein.
- Ich habe mir einige Stellenangebote ausgesucht und werde mich bewerben.
- Außerdem checke ich Fortbildungs- und Auffrischungsangebote und entscheide mich im Oktober, was es sein wird.
- Ich überlege, ob ich ein weiteres Jahr meinen Neinachtskalender anbiete, ein neues Thema bringe oder ein Jahr pausiere.
- Am Haus sind einige Reparaturen fällig, das ist jetzt auch dran.
Das war’s mit dem September 2025. Letztes Jahr, im September 2024, habe ich eine wunderbare Hochzeit als Hochzeitsrednerin mitgestalten dürfen und bin Ende des Monats nach Amrum umgezogen. Und hier bin ich wieder. Es bleibt aufregend.
Was für ein ereignisreicher schöner Monat! Nun ist alles anders – – – alles Liebe und viel Glück!
Mascha
PS: danke für die Street-Art-Fotos, sowas bringt mir immer Freude (hier in meinem „sauberen“ Kaff)
Danke für den wunderbaren Einblick in Euren aufregenden September, liebe Silke. Zurück im etwas ruhigeren Fluss des Lebens und gut, dass Du wieder zurück bist in Hamburg, um Anne zur Seite zu stehen und Deine neue Rolle zu genießen ❤️ Habt einen schönen und ruhigeren Oktober.
Lieber Gruß,
Marita
Kommt gut zusammen und viel Erfolg für die Bewerbungen. Bin gespannt, in welche Richtung es geht. LG, Christine
Liebe Christine,
dankeschön! Ja, wir grooven uns miteinander ein. Ich bin auch sehr gespannt bei allen anstehenden Entwicklungen.
Liebe Grüße
Silke