Mein Lieblingsbild und seine Geschichte

Karina Schuhs Blogparade Mein Lieblingsbild und die Geschichte dahinter lässt mich sofort an DAS Foto denken: Ein Bild, entstanden auf dem Vierwaldstättersee, wahrscheinlich in 2006.

Die Vorgeschichte zum Bild

Ich erinnere mich noch genau, wie ich bangte, überhaupt in Urlaub fahren zu können. Ich wollte in der Schweiz meine Freundinnen Yvonne, Barbara und Anna besuchen. Im Anschluss wollten Anne und ich nach Rom fliegen, dort einen Mietwagen nehmen und nach Umbrien fahren. In Umbrien hatten wir über einen Reiseveranstalter für Familien einen Aufenthalt in einer Feriensiedlung gebucht. Eine Woche in Kooperation mit der Frauenzeitschrift Brigitte, ein paar Besonderheiten waren inklusive. wie zum Beispiel ein Zwei-Tage-Kocherlebnis.

Und dann das große ABER: Im Kindergarten meiner Tochter waren die Windpocken los! Meine Tochter schleppte sie mir an, und ich war massiv krank. Richtig hohes Fieber, ich konnte Anne nicht mehr versorgen. Ihr Vater nahm sie in der Zeit zu sich und kam einmal täglich zu mir, um meine Tausende von Pockenpusteln einzupinseln. Der Urlaub rückte näher; die Frage, ob ich es schaffen würde, rechtzeitig ansteckungsfrei zu reisen, wurde banger.

Du siehst, es ist uns gelungen. Und das, obwohl Anne, als sie mich infizierte, selbst noch gar keine Windpocken hatte. Die bekam sie erst, nachdem sie sich nicht davon abbringen ließ, mit ihrer fiebernden Mutter in einem Bett zu schlafen.

Was ist genau auf diesem Bild los?

Während unserer Tage bei Anna unternehmen wir viel. Anna ist eine wunderbare Schweiz-Führerin. Um den Vierwaldstättersee herum und auch weit darüber hinaus. In diesem Urlaub, ich erinnere mich, waren wir unter anderem in der Glasi in Hergiswil, und wir fütterten Gänse am See. Ob es am selben Tag oder an einem der anderen war, weiß ich nicht mehr, das ist auch nicht wichtig. Auf jeden Fall sind wir hier zu dritt auf einem der Schiffe über den Vierwaldstättersee, Anna, Anne und ich.

Anne kletterte, während ich um mich herum in die frischgewaschene Schweizer Landschaft träumte, hinter meinen Rücken, lehnte sich mit ihrem kleinen, weichen und warmen Gewicht auf mich, und dann kamen diese kleinen weichen Händchen. Von hinten legten sie sich um meinen Hals. Ganz zart krabbelten sie an mir, während ich ihre damals noch flusigen Haare am Gesicht spürte.

Mutterliebe-Explosion

Ich war in dem Moment sowieso schon glücklich: Es war schön mit Anna, die eine sehr angenehme und lieb gewordene Freundin geworden ist. Ich war unendlich froh, dass wir unseren Urlaub nach dem Windpocken-Abenteuer rechtzeitig beginnen konnten. Und ich fühlte mich so angekommen. Auf dem Schiff, in meinem Leben. Ich hatte mir immer Kinder gewünscht, und es fand sich keine geeignete Partnerschaft. Als ich schon dachte, ich wäre in den Wechseljahren, kündigte sich Anne an, dieses große Glücksgeschenk. Ihr Vater wohnte schon nicht mehr bei uns, miteinander ging es uns gut, und hier waren wir. Im Urlaub! Auf dem tollen Schiff auf dem Vierwaldstättersee, einem meiner Sehnsuchtsseen. Extra saubere Schweizer Luft mit besonders malerischen Ausblicken, hinter mir dieses wunderbare Kind. Ich hätte schreien können vor Glück! Die Mutterliebe und das ganze Glück drumherum überfluteten mich, es war unglaublich.

Glück auf Abruf

Das Foto hängt gerahmt bei meiner Mutter im Flur, neben weiteren Bildern ihrer Enkelinnen. Immer wenn ich es sehe, fühle ich wieder dieses tiefe Glück, das mich ganz und gar ausfüllt. Das mag ich.

Natürlich gibt es von uns viele viele weitere schöne Fotos. Einige kannst du in unserem Familienartikel sehen. Aber dieses eine Bild zeigt wirklich den absolut perfekten Moment.

Danke, liebe Karina, für die Einladung zum Träumen und Erzählen. Es hat mir Freude gemacht.

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