Zwei Hände formen ein Herz, unten die Aufschrift "Handle with care"

Handle with care – sei gut zu dir!

Handle with care – bitte sorgsam behandeln!

Das ist meine Bitte an und für dich, denn du freust dich sicher auf eine lange und erfüllte Zeit mit dir selbst. Gleichzeitig nehme ich mir fest vor, mich genauso sorgsam zu behandeln wie ich es dir empfehle. Ich höre immer wieder von befreundeten Coaches, dass sie sich selbst ein bisschen treten müssen, damit sie tun, was sie ihren Coachees empfehlen und woran sie glauben!

Ich finde das Leben so schön, und ich will dir (und mir) die beste Begleitung sein, die ich sein kann. Deswegen findest du hier meine Gebote – oder nenne es meine Gebrauchsanweisung – für dich und auch für mich selbst, in der du erfährst, was ich wichtig finde für ein gelingendes Leben. Die Liste könnte ich beliebig erweitern, mir fallen fast täglich neue Punkte ein, aber das soll erst einmal reichen:

An mich: Behandle dich selbst, wie du möchtest, dass deine Coachees mit sich umgehen

Die Voraussetzung für gutes Coaching ist gutes Selbst-Coaching. Um dir zu Klarheit zu verhelfen, brauche ich selbst Klarheit. Natürlich komme ich immer mal wieder an einen Punkt, an dem ich alles hinterfrage, was ich tue und denke. Meine Gedanken wollen mir weismachen, ich hätte nichts zu bieten, wäre unkreativ undsoweiter – alles eine Frage des Umgangs mit mir selbst!

In Zeiten intensiver Arbeit reduzieren sich wichtige selbstcoaching-wirksame Aktivitäten auf das Nötigste, und ehe ich mich versehe, blinkt mein Akku. Er verlangt nach Aufladung, und die setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Einige stelle ich dir hier vor – die Liste hat keine Rangfolge und keine Ausschließlichkeit.

1. Pflege deinen Körper

Was meine ich damit? Klar: die tägliche Wäsche oder Dusche, Pflege von Gesicht, Körper, Zähnen, Haaren, Händen, die ist selbstverständlich. Das erste, was in stressigen Zeiten leicht ausfällt, ist das Extra danach: das genüssliche Eincremen mit Körperöl oder Body Butter – keine Zeit, weil dies und das und jenes getan werden muss. Denkst du. Keine Zeit, keine Zeit. Ist ja auch nicht lebensnotwendig, zumal du dich dann nicht sofort anziehen und schnell-schnell weitermachen kannst. Anziehen, ein flüchtiger Blick in den Spiegel, und los geht’s!

Was es aber ausmacht, dich selbst liebevoll im Spiegel anzulächeln, auch gern von Kopf bis Fuß, das merkst du, wenn du es länger nicht getan hast. Dabei ist es so wichtig, auch für dein eigenes liebevolles Bild von dir. Es ist wichtig, dass du dich ansiehst, dich annimmst und das, was du siehst, wertschätzt. Dass du die Veränderungen deiner Haut, deines Körpers, deines Ausdrucks verfolgst. Wenn du dann noch gelegentlich ein schönes Peeling in der Dusche benutzt und dich mit einem Hamam-Handschuh oder ähnlichem einschäumst und abschrubbst, bist du richtig gut zu dir. Danach genieße eine wohltuende Hautlotion oder Body Butter und den feinen natürlichen Duft.

Während du dich dabei von Kopf bis Fuß von außen berührst, berührst du dich auch innerlich. Du fühlst dich von dir selbst gewertschätzt, gestreichelt, liebkost, und du nimmst dich mit allen Fasern wahr. Vielleicht merkst du, du bist dann ganz anders präsent, für dich selbst und für andere, und du startest wie neu in den Tag, in den Abend, in dein Wochenende.

Handle with care - schöne Pflegeprodukte für einen Wohlfühlkörper
Sei gut zu deinem Körper, er wird es dir danken

2. Nimm deine Gesundheit wichtig

2.1. Kümmere dich um deine Beweglichkeit, und nimm deine Inspektionstermine wahr

Meine liebe Bloggerkollegin Veronika Stix inspirierte mich mit ihrem wunderschönen Artikel über Selbstfürsorge. Dort thematisiert sie vieles, was selbstverständlich erscheint: Pflichten, die wir uns selbst gegenüber haben und die auch in Zeiten intensiven Arbeitens unsere Aufmerksamkeit brauchen. Das kann zum Beispiel ein Besuch beim Arzt oder Zahnarzt sein, den wir manchmal einfach nicht vereinbaren, weil wir keine Lust haben, in der Warteschleife „interessante“ Praxisinformationen zu hören oder schreckliche Musik. Dabei vergessen wir, dass es um UNS geht, um UNSERE Gesundheit, UNSERE Selbstfürsorge.

Vereinbare am besten gleich deinen Inspektionstermin

WIR dürfen es uns wert sein, uns Zeit dafür zu nehmen, dass unsere wundervolle Körpermaschine reibungs- und schmerzarm läuft. Manch einer nimmt die Pflege seines Autos wichtiger als die eigene Inspektion. Gesunde Bewegung gehört dazu, Haltungswechsel, Rausgehen, Sport, frische Luft, Auspowern, tiefes Atmen. Wenn gar keine Zeit zu sein scheint: ein kleiner Spaziergang jeden Tag passt eigentlich immer und zeigt dir selbst, dass du es gut mir dir meinst.

Das Schöne ist ganz in der Nähe

2.2. Gönne dir schönes Essen

Dieser Spruch „du bist, was du isst“ klingt abgedroschen, aber er ist so wahr! Fühle mal in dich hinein, wie es dir geht, wenn du Pizza oder andere Fettigkeiten mit vielen Kohlehydraten isst? Matt, müde, vollgestopft und aufgebläht, oder?

Hast du im Kontrast dazu schon mal gespürt, wie wohl und unbelastet du dich fühlst, wenn du ein richtig schönes, frisches und ausgewogenes Essen zu dir genommen hast? Gestern lachte mich das Kochbuch von Bas Kast an, die Ergänzung zu seinem berühmten Ernährungskompass. Offenbar war ich ausgehungert nach frischen und gesunden Zutaten. Ich nahm es mit nach Hause und entschied mich für ein Rezept. (Ergänzend hier eine Rezension, die ich bei meiner Bloggerkollegin Claudia Scholz gefunden habe).

Am Abend bereitete ich für meine Tochter und mich Ofengemüse mit Kichererbsen, Feta, Sesam, feinem Olivenöl, Kräutern und Chilis aus unserem Garten zu. Darüber gab es frisch gerührten Joghurt mit Minze und Zitrone, und wir waren beide glücklich! Ich mag schon beim Vor- und Zubereiten die verschiedenen Texturen und das Naschen, die herrlichen Düfte. Wenn es dann beim Essen so schön aussieht und duftet, fühle ich mich einfach nur beschenkt. Ich bin mir in solchen Momenten selbst dankbar, dass ich mir die Zeit genommen habe, mir etwas zu kochen, das Körper, Sinne und Seele nährt. (Meine Tochter schnurrte auch vor Vergnügen😊.)

Ausgewogenes und abwechslungsreiches Essen macht glücklich

2.3. Iss und trinke rechtzeitig und in sinnvollen Mengen

Es passiert immer mal wieder, dass meine Wasserkaraffe oder Teekanne am Mittag noch fast so voll ist, wie ich sie am Morgen hingestellt hatte. Dabei bin ich eine begeisterte Vieltrinkerin! Aber wenn ich an einem Artikel oder einer Seite meiner Website arbeite, bin ich manchmal so im Schreib-Flow, dass ich nichts mehr um mich herum wahrnehme. Wenn nichts hilft, ist eine akustische Erinnerung sinnvoll. Es gibt zum Beispiel Apps, die mit einem Ton eines volllaufenden Glases arbeiten.

Genauso kann es auch sein, dass ich über den Hunger arbeite. Dann ist die Gefahr groß, etwas schnell Verfügbares zu essen. Knäckebrot, Riegel, Schokolade und Kollegen locken. Nicht immer gelingt es mir, bis zur Banane vorzudringen oder dem Apfel den Vorzug zu geben. Schön ist es, für solche Momente gesunde selbstgemachte Snacks bereitzuhalten wie die absolut köstlichen Energiebällchen einer Freundin. Der Name klingt blöd, aber die Zutatenliste ist edel und das Resultat umwerfend!

2.4. Achte auf deinen Schlaf

Nur im Schlaf kannst du regenerieren. Auch wenn du bis in die Nacht hinein kreativ bist, kannst du das nicht ewig durchhalten. Zu wenig Schlaf wirkt sich stark bis verheerend auf deine Gesundheit aus. Herz- und Kreislaufbeschwerden werden begünstigt, du wirst anfälliger für Infektionskrankheiten, um nur einige Nebenwirkungen zu nennen. Dein Geistes- und Seelenzustand ist auch deutlich klarer und stabiler, wenn du ausgeschlafen bist. Das sage ich dir, aber auch mir. Ich bin eine furchtbare Nachteule, aber der große Teil des Lebens findet tagsüber statt. Ist einfach so. Nach meiner Diplomarbeit, die ich in langen Nächten schrieb, musste ich mich richtiggehend resozialisieren und in die Tagesgesellschaft eingliedern.

3. Pflege deine Kleidung wie dich selbst

Von einem Geschäftspartner hörte ich den Spruch „always check the back of your shoes“. Was heißt das? Ich kann mich noch so toll präsentieren und gut gekleidet wirken, aber wenn ich aus einem Gespräch rausgehe und von hinten meine schlecht geputzten, schräg abgelaufenen Sohlen zu sehen sind, ist der ganze Eindruck dahin.

Es ist mir wichtig, jeden Tag frische oder sorgsam gelüftete Kleidung anzuziehen, die ich pfleglich behandele und wasche. Wenn nötig, bügele ich sie, bei Bedarf repariere ich sie oder bringe sie zum Änderungsschneider. Während des ersten Lockdowns verlor ich aus dem Home Office heraus meine Festanstellung. Ich ließ mich nicht gehen, aber im ersten Schock schien die Notwendigkeit von Business-Kleidung nicht mehr gegeben. Ich war nie – außer beim Sport – eine Jogginghosenträgerin, da halte ich es ähnlich wie Karl Lagerfeld („Wer in Jogginghosen auf die Straße geht, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“). Dennoch fand ich mein Outfit schnell zu lässig und merkte, wie sich das auf mein Inneres und meine Haltung zu mir selbst auswirkte.

Kleidung gehört für mich zur Selbstfürsorge. Kleidung, die mich als Typ freundlich beherbergt und unterstützt, die mir volle Bewegungsfreiheit bietet. Wenn ich ein paar Pölsterchen hinzu bekommen habe, die sehr anhänglich sind, brauche ich vielleicht ein paar neue Kleidungsstücke. Es fühlt sich gut an, nicht den Bauch einziehen oder immer eine Jacke über dem T-Shirt tragen zu müssen, damit andere bloß nichts sehen. Kleidung soll mir dienen und nicht ich ihr.

Im Idealfall habe ich meinen Stil gefunden und habe nur noch zu mir passende Stücke im Schrank. Nach einer Schrank-Inspektion habe ich viele Kleidungsstücke zum Änderungsschneider gebracht, weil sie nur so „geht so“ saßen. Jetzt haben sie an den richtigen Extremitäten die richtige Länge, schlagen keine Falten, wo dies nicht erwünscht oder passend ist, und ich muss mir keine Gedanken mehr über sie machen, nicht zippeln und zuppeln.

Das ist überhaupt der ganze Zauber: ich möchte mich morgens anziehen und mir über den Tag keine Gedanken mehr über mein Outfit machen müssen, weil ich weiß, es passt alles zusammen, zu mir, zu den Schuhen, zum Wetter und zum Anlass. So kann ich ich sein, und meine Kleidung unterstützt mich dabei.

Ob es nun eine Capsule Wardrobe ist oder ein großer Schrank voller Lieblingssachen – egal, Hauptsache, es passt (zu) dir!

4. Nähre deine Seele

4.1. Überprüfe deine Gewohnheiten

Hast du mal überlegt, ob es dir noch dienlich ist, jeden Morgen erstmal drei Stunden lang im Haushalt zu arbeiten, bevor du mit deinen Online-Coachings anfängst? Bist du vielleicht viel früher bereit zu arbeiten? Wäre die Hausarbeit in einem anderen Zeitfenster besser aufgehoben? Ist möglicherweise eine meditative Morgenroutine mit sportlichem Abschluss wesentlich besser geeignet, dich mit beruhigtem, aber scharfem Verstand in den Tag zu schicken?

Wann war die letzte Überprüfung deiner Abendroutinen? Sitzt du nach einem sitzenden Arbeitstag am Esstisch und dann auf dem Sofa, möglicherweise mit einer Serie auf Netflix und Co.? Merkst du, dass du dabei manchmal ganz kribbelig und regelrecht wütend wirst, weil du die ganze Zeit sitzt und dir selbst zu wenig Aufmerksamkeit schenkst? Vielleicht würde es dir jetzt gerade viel besser tun, zu lesen, in dein Bullet Journal zu schreiben, in aller Ruhe deine Nägel zu pflegen? Oder eine Freundin anzurufen und dabei zu stehen oder zu gehen, ein Tanz-Workout auf youtube mitzumachen oder deine Oberflächen in der Küche abzuwischen? So oft tun wir, was wir „schon immer so“ tun, und die Gewohnheit stammt aus einer ganz anderen Zeit, einem anderen Zusammenhang, ist aber für unser aktuelles Leben nicht mehr hilfreich?

Manchmal möchten wir unsere ganzen Gewohnheiten auf den Kopf stellen.

4.2. Kleine Auszeiten vom Alltag

Auch wenn du deine Arbeit wirklich liebst – gönne dir in nicht allzu großen Abständen Erlebnisse, die nicht arbeitsbezogen sind und dich anders glücklich machen. Dazu gehört alles, was dir gut tut. Ob du die passionierte Bungee-Springerin bist oder gern mondän in einer schönen Cocktailbar sitzt, ob du mit dem Mountain Bike durch den Matsch fährst oder deinen Schrank ausmistest. Es kann ein Hobby, ein Urlaub in deine Lieblingslandschaften oder -städte sein, eine Radtour in die nahegelegenen Wälder, eine Wanderung mit Freunden. Kino- oder Konzertbesuch, Kunsthalle oder Gartenarbeit – alles zählt, Hauptsache, du genießt es mit allen Sinnen, und du bist nachher bereichert, entspannt, inspiriert, erleichtert, was immer du sein möchtest.

Ich liebe die Ästhetik dieses beeindruckenden Moos- und Pilzgebildes

4.3. Wähle deine Freunde sorgsam

Nicht alle Menschen, mit denen du schon seit längerer Zeit Kontakt hältst, sind gut für dich. Manche waren es nie, aber du dachtest, du bräuchtest sie, um vielleicht etwas gemeinsam zu unternehmen, wofür du sonst niemanden hast. Andere waren gut für dich, vor vielen Jahren, als ihr euch gemeinsam gegen den mobbenden Vorgesetzten zur Wehr gesetzt und euch gegenseitig gestärkt habt. Wieder andere begleiten dein Leben seit Jahrzehnten, und es ist einfach gut, so verlässliche Freunde zu haben.

Spüre in dich hinein, schreibe dir vielleicht deine Verbindungen auf, notiere dir, was du zu den einzelnen denkst und fühlst. Bei wem fühlt es sich falsch an, wo meinst du, immer beschönigen zu müssen, wenn die Freundin etwas Unpassendes sagt? Bei wem zuckst du immer zusammen, wenn sie wieder und wieder die Lästermühle anwirft, mit wem kabbelst du jedes Mal, wenn ihr euch eigentlich nur gegenseitig korrigiert und belehrt, weil ihr euch inhaltlich nichts mehr zu sagen habt? Und wen willst du unbedingt behalten?

Nicht nur Gegenstände, auch Menschen gehören regelmäßig auf den Prüfstand. Wenn du früher gern Holz bearbeitet hast, das aber schon lange nicht mehr tust, kannst du deine Hobel und deine Fräsen weggeben. Hast du eine ehemalige Kollegin, mit der du dich nur in einem früheren Job verbunden fühltest? Einen Schulfreund, mit dem du immer Latein geschwänzt hast? Liegen eure einzigen Gemeinsamkeiten in der Vergangenheit, dann ist es vielleicht Zeit, getrennte Wege zu gehen. Damit bist du kein schlechter, sondern ein achtsamer Mensch. Wir alle verändern uns. Dabei bewegen wir uns häufig in unterschiedliche Richtungen. Das kann bedauerlich sein, aber auch sehr erleichternd. Wir lassen los, was uns festhält, um mit größtmöglicher Leichtigkeit unseren Weg zu gehen.

4.4. Umgib dich mit Dingen, die du magst

Jetzt kommt noch das Entrümpelungsthema, ich kann es nicht aussparen. Wenn du in einem unordentlichen Umfeld grantig wirst, räume auf. Sortiere aus, was dir keine Freude macht oder was du nicht brauchst. Definiere feste Bereiche, die für wohl gewählte Dekorationsgegenstände reserviert sind, und andere, auf denen nichts liegen darf. Im Feng Shui werden diese leeren Bereiche Min Tang genannt. Ich finde es sehr heilsam, sie zu ehren und zu pflegen.

Ordne, was du behältst, so an, dass es keine Irritationen verursacht. Wenn es für dich wichtig ist, die Bücher farblich zu sortieren, dann schäme dich nicht. Dein Umfeld, dein Wohlbefinden!
Bevor du viele neue Kisten, Boxen und Kästchen kaufst, überlege dir lieber, was noch weg kann. Meine Lieblings-Entrümpelungspäpste „The Minimalists“ sprechen von „Clutter Coffins“, also Gerümpel-Särgen. Ich finde diese Bezeichnung sehr treffend. Im deutschsprachigen Raum kann ich dir den Blog von Uli Pauer wärmstens empfehlen. Mit bissigem Humor begleitet sie dich augenzwinkernd durch deine Besitztümer

Kannst du keine gebrochenen Winkel ertragen, dann ist das so. Richtig ist, was dir gut tut. Je komplexer das Umfeld außerhalb unserer vier Wände wird, desto mehr Ruhe brauchen wir zuhause, stelle ich fest. Wenn du nicht allein wohnst und deine Wünsche nicht überall berücksichtigt werden können, reserviere dir einen Raum, einen Platz, wo du es genau so haben kannst, wie deine Seele es braucht.

4.5. Gönne deiner Seele Bewegung und Natur

Was für den Körper wichtig ist, wirkt genauso auf Geist und Seele. Baumwipfel ansehen, Waldluft schnuppern. An ein Gewässer gehen, durch Wiesen streifen, vielleicht ein Reh entdecken oder einen seltenen Vogel. Die gleichförmige Bewegung beim Gehen hat etwas Meditatives. Du kannst deinen Gedanken freien Lauf lassen und dich innerlich sortieren, tief atmen und später erfrischt wieder an deine Arbeit gehen. Vielleicht übst du dich in Gehmeditation oder suchst dir einen Stamm-Baum aus, der für dich ein Fixpunkt für Atemübungen wird, wenn du ihn besuchst.

Es ist wunderbar, „meinen“ Baum zu besuchen

Halte inne, betrachte die tiefen Furchen der Rinde, sieh dir an, wie der Efeu sich zierlich genau durch diese Furchen rankt, stelle dir vor, wie lange dieser Baum dort wohl steht, was alles um, unter und auf ihm schon geschehen ist, wer und was dort schon gelebt hat und noch lebt. Siehst du das Loch, das der Specht oben gehackt hat? Die Eichhörnchen, die über die Äste jagen? Besinne dich darauf, wie wunderbar all das ist, was wir im Vorbeigehen oft gar nicht wahrnehmen.

4.6. Setze klare Grenzen

Sag, wenn dir etwas zu viel ist. Sag nein, wenn du nein meinst. Lasse dir keine Arbeit aufs Auge drücken, die du nicht schaffst oder für die jemand anderes zu faul ist. Und lass dich nicht in emotionale Fallen locken von der Nachbarin, die dir Wohnung putz, weil sie Karmapunkte sammelt, aber anschließend drei Stunden lang von ihren ausnutzerischen Eltern, ihrem nutzlosen Freund, ihrer ungerechten Tante erzählt, und das jedes Mal wieder, ohne jegliche Veränderung! Lehne Einladungen ab, wenn du nicht hingehen magst. Weise ungebetene Ratschläge dankend zurück. Lebe dein einziges eigenes Leben, und lasse dir kein anderes überstülpen.

Buche keine neuen Kurse, wenn du mit den alten noch nicht fertig bist. Lasse dich von niemandem zu einem Kauf hinreißen, von dem du selbst nicht hundertprozentig überzeugt bist. Lasse dich nicht von Buchungs-Deadlines unter Druck setzen, wenn dir der Zeitpunkt jetzt nicht passt: keine Nichtteilnahme wird dein Leben komplett ruinieren. Die meisten Kurse werden in absehbarer Zeit erneut angeboten, und wenn nicht, war es vielleicht ein Zeichen.

4.7. Glaube nicht alles, was du denkst

Deine Gedanken können manchmal seltsame Dinge konstruieren. Wenn sich ein nerviger Gedanke immer wiederholt, überprüfe ihn. Das geht richtig gut mit The Work von Byron Katie. Wenn du den quälenden Gedanken nicht loswirst, nimm einfach den Arbeitsbogen und spiele mit den vier Fragen und den Umkehrungen, das macht richtig Spaß! Du stellst damit deinen Gedanken auf den Prüfstand und drehst sie mehrmals so um, dass deine Aufmerksamkeit vom vermeintlichen Problemverursacher humorvoll und nachdenklich auf dich selbst zurückgeführt wird.

Dies ist nur ein Beispiel, um wiederkehrende Gedanken zu entlarven und heilsam mit ihnen umzugehen. Ich kann die Methode sehr empfehlen. Richtig nahe gebracht hat sie mir Ina Rudolph mit ihrem Buch „Auf ins fette pralle Leben“. Die Autorin, selbst unter anderem Coach, schildert, wie sie mithilfe von „The Work“ pro Monat eine ihrer Gewohnheiten überprüft und bearbeitet.

Eine 7-Schritte-Liste zur Auflösung von schädlichen Glaubenssätzen findest du seit Neustem auf meinem eigenen Blog – meine Blogger-Sister Sabine Scholze hat mir freundlicherweise diesen wunderbaren Artikel überlassen. Sabine, ich werde dir ewig dankbar sein!

4.8. Übe dich in Dankbarkeit

Klingt abgegriffen, ist aber wirksam. Dankbarkeit öffnet dein Herz und weitet deine Perspektive. Vielleicht hast du irgendwann mal damit angefangen, die Gewohnheit aber einschlafen lassen? Oder noch gar nicht versucht? Ich kann dir nur empfehlen, probiere es einmal aus. Und wenn du denkst, alles ist blöd – irgendetwas findet sich immer, es kann ganz klein sein. In diesem Artikel zeige ich dir eine Liste von Dingen, für die ich dankbar bin. Und ich glaube, die kann ich schon wieder ergänzen.

4.9. Überprüfe deine Werte

Deine Werte sind deine Leitlinien im Leben und bestimmen dein Handeln. Wie du dich änderst, ändern sich auch die Werte. Es lohnt sich, sie immer mal wieder anzusehen, vielleicht spielerisch mit einem Werte-Alphabet, wie ich es im August zusammengetragen habe. Es gibt an vielen Stellen im Internet Wertelisten. Nimm dir die Zeit, diese mal anzusehen und in dich hineinzuspüren, welche für dich passen. Notiere sie gern, liste alle auf, die dir passen, und suche die für dich wichtigsten heraus. Das ist eine schöne Klarheitsübung.

4.10. Sei achtsam mit der Natur

Wir haben nur eine Umwelt, und die ist stark angeschlagen. Sieh zu, dass du deinen Müll gering hältst und artgerecht entsorgst. Wenn du magst, beteilige dich an Reinigungsaktionen deines Wohnquartiers. Das fördert zusätzlich noch die Gemeinschaft und erzeugt die Zufriedenheit, die Natur entlastet zu haben.

Der Verzicht oder sehr eingeschränkte Verbrauch von Fleisch und tierischen Produkten tut ein Übriges. Massentierhaltung verbietet sich sowieso. Meine Biologielehrerin in der Oberstufe sagte schon vor sehr vielen Jahren: „Meine Herrschaften, Sie leben, als wären Sie die letzte Generation auf diesem Planeten.“ Das hatte eine tiefe Wirkung auf alle im Kurs, und die meisten von uns hat es nachhaltig beeinflusst.

5. Zum Abschluss:

Diese Tipps werden vermutlich nie vollständig sein, wie schon in der Einleitung gesagt. Wir können auch Weltkrisen nicht weg-wellnessen oder mit Selfcare ungeschehen machen. Wir können aber – du genauso wie ich, und so ist der Artikel gemeint – auf uns selbst achten, um zufriedene, möglichst in sich ruhende Menschen zu sein. Mit einem breiten Spektrum von Möglichkeiten, die wir nutzen können, aber nicht müssen.


Nichts dabei für dich? Dann sprich mit einem lebensfreudigen und erfahrenen Coach – kostenlos und unverbindlich! Ich freue mich! Eine Viertelstunde, um zu sehen, wo wir ansetzen können. Glaub mir, ich habe massig Erfahrung mit vernachlässigter Selbstfürsorge und auch, wie du da wieder auf einen guten Weg kommst.

4 Kommentare zu „Handle with care – sei gut zu dir!“

  1. Pingback: Selbstfürsorge - begabt & glücklich

  2. Liebe Silke,
    das ist eine sehr schöne Übersicht, die auch liebevoll verfasst wurde. Ich fühlte mich richtig umsorgt von dir.
    Ich konnte richtig innerlich abhaken, was passt und mir aufschreiben worauf ich noch mehr Wert legen mag in Zukunft.
    Viele Grüße aus Südfrankreich

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